Oberösterreich

Intensiv-Pfleger macht Ansage: Ungeimpfte sind Egoisten

Markus Reiter, Intensiv-Chefpfleger aus Steyr, im "Heute"-Interview: Wie sein Team mit Ungeimpften umgeht und wie er zur Impfpflicht steht.

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Markus Reiter (58) ist Pflegeleiter der Intensivstation am Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum Steyr.
Markus Reiter (58) ist Pflegeleiter der Intensivstation am Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum Steyr.
privat/ OÖ Gesundheitsholding

91 Prozent der Patienten auf den Intensivstationen in OÖ sind nicht geimpft. Dabei schützt die Impfung Experten zu Folge vor schweren Verläufen. Dass die Intensivstationen zum überwiegenden Teil von ungeimpften Corona-Patietenten belegt werden, trägt zum steigenden Unmut von Ärzten und Pflegepersonal bei.

Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser war in den vergangenen Wochen an die Medien herangetreten, berichtete davon, dass der Ärger darüber bei Ärzten und Pflegekräften ziemlich zugenommen habe. "Heute" sprach mit Markus Reiter, Pflegeleiter der Intensivstation am Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum Steyr. Auf der Intensiv in Steyr sind von 21 Patienten 18 ungeimpft.

Was sagt er dazu, wie geht es seinem Team mit den vielen ungeimpften Corona-Patienten auf der Station?

"Ich merke, dass das Unverständnis und die Toleranz im Team sinkt. Auf das Behandlungsverhalten darf und hat das aber keine Auswirkungen. Egal ob geimpft oder ungeimpft, kein Patient darf eine Ungleichbehandlung erfahren", sagt Reiter. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern habe er sich ein Morgenritual geschaffen, im Zuge dessen jeder Einzelne ungeschönt sagen darf, was ihn belaste. Beim täglichen Frühstück werde da ordentlich über das Thema Impfen diskutiert – zwar leidenschaftlich aber dennoch respektvoll.

Das Argument vieler Impfverweigerer

"Viele berufen sich auf das persönliche Freiheitsrecht, darauf, dass man sich nichts von denen da oben sagen lassen will. Ich empfinde das als zunehmenden Egoismus. Wo bliebt das gesellschaftliche Bewusstsein und die Mitverantwortung für eine funktionierende gesundheitliche Versorgung? Die Impfung ist für mich eine Errungenschaft, keine Machenschaft!", findet der 58-Jährige im "Heute"-Gespräch klare Worte.

Reiter selbst ist Befürworter der Impfpflicht. Allerdings nicht nur im Gesundheitsbereich, sondern allumfassend in allen Berufssparten. Man könne dies nicht allein am Rücken der Pflegenden und Ärzte abfedern – jenen Personen, die ohnehin schon die meisten Belastungen durch den Coronavirus stemmen müssen, erklärt der dreifache Familienvater. 

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