Fussball
Inter will neuen Namen und Logo, Fans protestieren
Die Besitzer von Inter Mailand wollen den Klub als Marke vergrößern. Dabei könnten Name und Logo auf der Strecke bleiben, was den Fans nicht schmeckt.
Aufregung beim italienischen Titelkandidaten! Nur einen Tag nach dem wichtigen Sieg über Italiens Serienmeister Juventus Turin hängt bei Inter der Haussegen schief. Der Grund ist nicht auf dem Rasen, sondern einige Ränge höher auf der VIP-Tribüne zu finden.
Die chinesischen Eigentümer des Vereins wollen die Marke international stärken. Sprich: mehr Geld verdienen. Hierfür sollen Name und Logo verändert werden, um eine bessere Vermarktung zu ermöglichen. Das berichtet die "Gazzetta dello Sport". Der jüngste Serie-A-Gegner, Juve, hatte erst vor wenigen Jahren mit einer Logo-Änderung für Aufsehen gesorgt. Das zeigt den Fans den Ernst der Lage.
Denn denen schmeckt das geplante Abweichen von der Klub-Tradition ganz und gar nicht. Die Anhänger gehen angesichts der drohenden Änderungen sprichwörtlich auf die Barrikaden.
In den Sozialen Medien tauchten schon mögliche Designs eines neuen Logos auf. Das soll simpler aussehen, aus einem I und einem M bestehen. Auch das erinnert an Juve. Aus einem Wappen mit Streifen, dem Klubnamen und einem kleinen Stier wurden ein J und ein zu erahnendes T. Auch die Juve-Fans protestierten, im Netz erntete der Klub für seine Pläne Spott und Kritik. Er setzte das Vorhaben dennoch in die Tat um.
Hierzulande ist Red Bull Salzburg ein prominentes Beispiel für den Eingriff eines Investors. Red Bull übernahm Austria Salzburg im Jahr 2005. Der Verein bekam neue Farben, einen neuen Namen, ein neues Logo. Kurz: eine neue Identität.
So radikal soll der Schritt in Mailand nicht vonstatten gehen. Die erbosten Fans dürfen sich sogar Hoffnungen machen, dass vorerst alles beim Alten bleibt. Geschäftsführer Alessandro Antonello widersprach in einem ersten Statement der Darstellung der italienischen Sportzeitung entschieden: "Inter ändert seinen Namen nicht. Der Klub arbeitet schon seit einem Jahr an einem Marketingprojekt. Mit dem Ziel, Millionen von Inter-Fans einander näherzubringen und die Beziehungen zur Stadt Mailand zu verstärken."
Inter schlug Juve am Sonntag mit 2:0 und zog dadurch mit Tabellenführer Milan gleich. Der Stadtrivale hat allerdings ein Spiel weniger absolviert. Juve hat als Tabellenfünfter der Serie A schon sieben Punkte Rückstand (ebenfalls bei einem Spiel weniger als Milan).