Wirtschaft

Investor: Wer nur 3 Tage arbeitet, muss Dacia fahren

Seit Monaten steigen in allen Branchen die Preise rasant an – das Leben wird teurer. Laut Investor Gerald Hörhan müsse man daher mehr arbeiten.

Nicolas Kubrak
Immobilieninvestor Gerald Hörhan war am Sonntag Gast "Im Zentrum".
Immobilieninvestor Gerald Hörhan war am Sonntag Gast "Im Zentrum".
Screenshot YouTube

Die Inflation ist im heurigen Jahr in ungeahnte Höhen geklettert und liegt derzeit bei etwa 10 Prozent, die Energiepreise explodieren. Inzwischen müssen Konsumenten bei jedem Einkauf bei fast jedem Artikel zwei Mal überlegen, ob er wirklich gebraucht wird. Was man nun dagegen tun könne, diskutierten Experten "Im Zentrum" bei Tarek Leitner. "Streiks und hohe Inflation – Verdienen wir zu wenig?" lautete das Motto.

"Wer drei Tage arbeitet, muss sich Dacia mieten"

Neben Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) waren auch AK-Chefökonom Markus Marterbauer, Autorin Veronika Bohrn-Mena, Wirtschaftswissenschafterin Monika Köppl-Turyna sowie der Investmentbanker Gerald Hörhan eingeladen. Letzterer ließ bereits mit seinem Eingangs-Statement aufhorchen: "Wer nur drei Tage die Woche arbeiten will, muss Dacia fahren."

Der Immobilieninvestor, der durch seine Thesen zur Vermögungsplanung und Digitalisierung bekannt ist, konstatiert, dass wir es aktuell mit einer Mangelwirtschaft und starker Inflation zu tun hätten. Durch die Pandemie, Deglobalisierung und Krieg werde die Bevölkerung immer mehr enteignet: "Heute müsste man fast sagen: Wer drei Tage die Woche arbeitet, der kann sich maximal noch einen Dacia mieten." Die Gesellschaft müsse nun den Gürtel enger schnallen, weil in den grundlegenden Aspekten die Preise steigen und es einen Mangel gibt.

Rauch: "Es wäre eine Lüge, das zu glauben"

Auf die Aussagen Hörhans antwortete der Sozialminister, dass manche Menschen den Gürtel bereits so eng geschnallt hätten, dass es enger gar nicht mehr gehe. "Das war der Grund, warum die Regierung Hilfspakete auf den Weg gebracht hat", so der Grüne Minister. Es sei Geld, das bei den Menschen auch ankomme – die Rückmeldungen seien positiv. Es stimmt aber, dass wir jetzt in einer multiplen Krisenlage seien.

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) möchte ernsthaft über eine Erbschafts- und Vermögenssteuer nachdenken.
Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) möchte ernsthaft über eine Erbschafts- und Vermögenssteuer nachdenken.
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Es wäre außerdem "eine Lüge" zu glauben, dass alles so wie früher werde, wenn der Ukraine-Krieg zu Ende geht. Rauch prognostiziert, dass die Kosten im Bereich der Pflege und der Gesundheit weiterhin steigen werden. "Man wird sich überlegen müssen, wo zusätzliches Geld herkommt", sagte der Politiker. Sein Vorschlag, der jedoch in der Koalition nicht mehrheitsfähig sei: "Ernsthaft über Erbschafts- und Vermögenssteuern nachdenken."

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein.</strong> AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. <a data-li-document-ref="120034852" href="https://www.heute.at/s/astrazeneca-gesteht-erstmals-schwere-nebenwirkungen-ein-120034852">In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.</a>
    04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
    REUTERS