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IQ macht die Kamera von Nest mehr als nur schlau

Mit der Outdoor Camera IQ bessert Nest seine Außenbereich-Kamera um Gesichtserkennung auf. Doch daneben gibt es zahlreiche Updates.

Heute Redaktion
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Stolz ist auf den ersten Blick gleich einmal die Preissteigerung des neuen Kameramodells von Nest. Kostet die bisherige Outdoor-Cam 229 Euro, schlägt die neue Nest Cam IQ-Außenkamera mit 379 Euro zu Buche. Dazu kommt idealerweise noch das kostenpflichtige "Aware"-Abo, mit dem man alle Funktionen wie die Aufzeichnung und die Gesichtserkennung der Kamera nutzen kann. Preis: ab 50 Euro im Jahr.

Doch auch abseits von Preis hat sich etwas getan – in technischer Hinsicht gar nicht wenig. Zuerst zum Design: die eher zierliche Outdoor-Kamera ist in der IQ-Variante wuchtiger geworden, dafür aber auch noch robuster. So kann die IQ durch eine neue Halterung leichter und stabiler montiert werden und dürfte auch die Außenverhältnisse bei Wind und Wetter noch besser wegstecken.

Im Inneren sind neue MIMO-Antennen verbaut, die für einen besseren Empfang sorgen. Damit ist auch gleich eines der Mankos der Nicht-IQ-Kamera fast ausgeräumt. Bei dieser hatte man nämlich die Einschränkung, am Montageort ein gutes WLAN-Netz haben zu müssen. Nun wird aber auch ein etwas schwächeres Signal besser gefunden und die Verbindung ist fast durchgehend stabil, was sich in sehr scharfen Überwachungsaufnahmen niederschlägt.

Tolles Lautsprecher-Upgrade

Neben dem hervorragenden 1.080p-Bild mit HDR-Unterstützung gibt es auch auf der Sound-Seite "Oha"-Momente. Die Lautsprecher der Kamera haben ein hörbares Upgrade erhalten, Gespräche mit anklingelnden Personen oder dem vorbeilaufendem Nachbarn sind von beiden Gesprächspartner nun rauschfrei und deutlich hörbar – selbst wenn der Sturm um das Anwesen pfeift.

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Nette Beigabe der Sprachfunktion ist der helle Leuchtring am Gehäuse der Kamera, der anspringt, wenn man über die verbundene App mit dem Gefilmten spricht. So weiß das Gegenüber, dass es gefilmt wird – das könnte auch Personen, die nichts am Grundstück verloren haben, schnell abschrecken. Wie schon beim Vorgänger und den übrigen Nest-Kameras ist der Schutz sehr intelligent. So einfach kann die Kamera nämlich nicht angestöpselt und außer Gefecht gesetzt werden.

Nicht einfach manipulierbar

Wie auch die übrigen Geräte ist die IQ-Cam per Netzkabel mit einer Steckdose und per WLAN mit dem Hausnetz verbunden. Um sie inaktiv zu machen, müsste man die Stromversorgung lahmlegen, und selbst dabei wird man meist gefilmt. Die Kamera lässt sich nicht einfach mitnehmen, denn sie ist fest und ohne spezielles Werkzeug fast unabnehmbar mit der Mauerplatte verschraubt. Die Kabelversorgung läuft durch die Mauer, was auch ein Kabel-Durchtrennen fast unmöglich macht. Und: Wer es dennoch versucht und die Kamera letztlich lahmlegen kann, wird dabei unweigerlich gefilmt werden – und Nest speichert diese Aufnahmen auf den Servern ab.

Dieser Sicherheitsaspekt hat aber auch seinen Preis, nämlich in Form des Montageaufwands. Wie auch die Vorgängerin erfordert die Outdoor Camera IQ viel Arbeit bei der Montage. Die Halterung muss zwangsläufig per Bohrung an die Hauswand angebracht werden und will man das Kabel fachgerecht durch die Mauer führen, muss schon mal der Fachmann ran. Wer sich mit Datenschutzfragen nicht auskennt, sollte außerdem einen Experten kontaktieren, denn das Filmen von Nachbargrund und öffentlichen Bereichen ist tabu.

Individuelle Benachrichtigungen

Die Funktion selbst ist wieder so präzise, wie wir es von den Nest-Kameratests gewohnt sind: Zu Bildabbrüchen kam es nie, über das Aware-Konto lassen sich Aufnahmen über mehrere Tage zurückverfolgen, die Bilder der Kamera sind gestochen scharf und selbst in dunkelster Nacht herrscht hellstes Infrarot-Überwachungs-Video. Individuell einstellen lässt sich die Form der Benachrichtigung: über das Smartphone kann etwa ein Push jedes Mal verlangt werden, wenn sich etwas vor der Kamera bewegt – oder man beschränkt die Benachrichtigung dank der IQ-Funktion auf Gesichter, die die Kamera nicht erkennt.

So erfasst die Kamera nach und nach die Gesichter der Familienmitglieder und Mitbewohner und stuft sie auf Wunsch als unbedenklich ein. Gleiche Benachrichtigungsmöglichkeiten sind bei Stimmen und Geräuschen einstellbar. So oder so, wer einen Push bekommt, kann sich einen kurzen Clip des Geschehnisses am Smartphone anzeigen und einige Schnappschüsse einspielen lassen. Bei erkannten Gesichtern zoomt die Kamera zudem bis zu einem 12-fachen Faktor auf das Gesicht, um eine Identifizierung zu ermöglichen.

Sie hat ihren Preis

Die staub- und wasserdichte Kamera erfüllt ihren Zweck hervorragend und glänzt mit smarten Funktionen wie der Sprachmöglichkeit, der Gesichtserkennung und der individuellen Einrichtung je nach Nutzerbedarf. Das darf auch seinen Preis haben, wie es bei der Nest Cam IQ-Außenkamera der Fall ist.

Wer sie benutzt, sollte aber gleich den Abopreis einberechnen, denn ohne das Aware-Service sind die Funktionen stark beschränkt. Abschrecken könnte die anspruchsvolle Montage, die aber fachgerecht ausgeführt das gute Gefühl mitbringt, das eigene Zuhause sehr viel sicherer gemacht zu haben. (rfi)

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