Jahrzehntelang ist der Intelligenzquotient von Generation zu Generation gestiegen - bis vor kurzem: Jetzt stagniert er oder sinkt sogar. Das sind die möglichen Ursachen.
Bis knapp nach der Jahrtausendwende gab es beim Gesamt-IQ der Bevölkerung nur eine Richtung: aufwärts! Um 30 Punkte lag der Wert zu dieser Zeit höher als 1909. Jede Generation war ein bisschen gescheiter als die vorherige - bis jetzt...
Stagnation und sogar Rückgang
Doch vor ein paar Jahren machten Forscher eine bemerkenswerte Entdeckung: Der IQ steigt nicht mehr, sinkt sogar! Warum werden wir wieder dümmer? Die Forscher machen laut "Welt" mehrere Ursachen dafür verantwortlich, dass in Frankreich, der Schweiz, Deutschland, Österreich und Großbritannien die Intelligenz-Bestien weniger werden:
- Offenbar sind jene Faktoren, die für einen höheren IQ verantwortlich sind, ausgeschöpft: Ernährung, medizinische Versorgung und Bildung. Wo das nicht der Fall ist (etwa in weniger entwickelten Ländern), steigt der IQ nach wie vor.
- Intelligentere Menschen mit höherer Bildung bekommen weniger Kinder - das heißt, die meisten Neugeborenen seien nur noch Durchschnitt, weil Intelligenz ja vererbt wird. Eine These, die aber umstritten ist.
- Einwanderung aus bildungsfernen Schichten könnte ebenfalls den Durchschnitts-IQ drücken - eine norwegische Studie mit Geschwistern (ohne Migrationshintergrund) widerspricht dieser Annahme aber. Größeren Einfluss auf die Intelligenz scheinen Gene und Umwelteinflüsse zu haben.
Hat sich Denken verändert?
Wissenschafter James Flynn glaubt nicht daran, dass die Menschen gescheiter wurden - er meint, dass die Menschen früher weniger abstrakt gedacht hätten. Und das ist bei einem IQ-Test entscheidend. (red)