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Iran ignoriert Deal, wird vermehrt Uran anreichern

Der Iran wird sich künftig nicht mehr an wesentliche Bestandteile des Wiener Atomabkommens halten. Das gab ein Sprecher des Landes heute bekannt.

Heute Redaktion
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Der Iran wird sich in Zukunft nicht mehr an zwei wesentliche Punkte des Atomdeals halten. Zum einen werde man bereits Ende Juni die vereinbarte Menge von 300 Kilogramm von angereichertem Uran erreichen. Zum anderen wolle man Uran mehr anreichern, als dies im Atomabkommen von Wien aus dem Jahr 2015 ausgehandelt wurde.

Behrus Kamalwandi, Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, kündigte an, dass der Iran Uran künftig wieder so hoch anreichern werde, wie es der Bedarf des Landes erfordere. Im Atomdeal wurde festgehalten, dass hierbei ein Wert von 3,67 Prozent nicht überschritten werden darf.

Denkbar sei laut Kamalwandi, dass Uran bis zu 20 Prozent angereichert werden könnte. Das wäre ein Schritt in Richtung waffenfähiges Uran. Der Iran selbst betonte in der Vergangenheit stets Uran nur für zivile Zwecke zu benötigen.



Durch die Nichteinhaltung der Auflagen aus dem Atomdeal wird nun das realisiert, was bereits im Mai angekündigt wurde. Damals verlautbarte der Iran wieder ohne Einschränkungen angereichertes Uran und schweres Wasser produzieren zu wollen.

Die damalige Ankündigung des Iran war eine Reaktion auf den einseitigen Ausstieg aus dem Atomdeal der USA, den Präsident Donald Trump bereits ein Jahr zuvor, am 8. Mai 2018, verkündete.

(mr)