Coronavirus

Irgendwann ist es auch wieder gut – es muss!

"Heute"-Redakteurin Sandra Kartik über die Corona-Zwangspause für Eltern.

Heute Redaktion
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"Heute"-Redakteurin Sandra Kartik über die Corona-Zwangspause für Eltern.
"Heute"-Redakteurin Sandra Kartik über die Corona-Zwangspause für Eltern.
Bild: heute.at

Ich versuche diesen Satz nun schon zum zwölften Mal zu schreiben. Erst war Lern-Vormittag, der neue, von fleißigen Mamas inspirierte Stundenplan kommt schon zum Einsatz und funktioniert auch einigermaßen – ein kleines Erfolgserlebnis. Dazwischen Telefonate, Arbeitsversuche, Jause machen, laut werden, sich leise entschuldigen.

Mein Sohn und ich sind uns dabei zumindest so weit einig, dass uns das gemeinsame "Büro" nicht extrem viel Spaß macht. Aber auch, dass es eben sein muss. Ich möchte auch betonen: Er macht das wirklich gut! Ich bin hier die Schwachstelle und trage bisweilen ein seidenes Nervenkostüm mit durchgewetzten Ärmeln zur Schau. Das Gute an diesem Outfit: Es ist gerade schwer im Trend.

Wir tragen seltsame Panier

Ich bin also nicht allein in dieser seltsamen Panier, die uns allen nicht so recht stehen will. Wir sind nervös, weil wir nicht wissen, wie lange das alles noch so gehen soll – die Verordnungen und unser Durchhaltevermögen, das mitzumachen. Für uns alle, egal ob allein zu Haus, mit Partner oder Kindern, ist diese Corona-Zwangspause eine echte Zerreißprobe. Wird die Schule je wieder aufsperren? Wann dürfen unsere Kleinen endlich wieder zu ihren Großeltern oder mit Freunden spielen? Wie lange müssen wir noch Abstand halten von den Menschen, die wir jetzt schon so vermissen? Wann können wir wieder auf ein Mittagsmenü zum Wirten ums Eck gehen oder beim Heurigen sitzen und darüber lachen, wie wir schon nach drei Tagen Corona-Isolation völlig durchgedreht sind, also innerlich und auch nicht ständig. Es ist vielleicht einfach der erste Durchhänger, so wie beim Abnehmen, wenn das Gewicht eine Zeit lang einfach steht. Also lassen wir uns eben nicht hängen!

Nicht hängen lassen!

Heute scheint die Sonne, es riecht nach Frühling, erste Wespennester werden sogar schon gemeldet. Wer eine Freifläche besitzt, kann sich mit geschlossenen Augen hinaussetzen und davon träumen, was nach dem Shutdown alles auf uns warten wird: unsere Liebsten, bedenkenlose Küsschen zur Begrüßung, schmusen, endlose Stunden im Freibad, nahe nebeneinander liegend und schwimmend, ein freier Abend im Schanigarten, in einer Bar, einem Club, zu Hause bei Freunden, auf der Terrasse mit den Eltern, die gesund sind. Eine Party zum 40er oder zum 70er oder einfach so, weil wir Corona überlebt haben. Eine Reise ans Meer, neue Menschen kennenlernen, in der Arbeit mit seinen Kollegen sitzen und blöde Witze darüber machen, wie wir uns in der Isolation verändert haben, vielleicht auch wunderlich geworden sind. Wir werden wieder ins Konzert gehen und in die Oper, uns etwas Neues zum Anziehen kaufen und im Fitnessstudio schwitzen. Bald, hoffentlich!