Ukraine

Irrer Putin-Plan – er heuert tausende Killer an

Russen-Präsident Wladimir Putin wird immer skrupelloser. Jetzt will der Despot seine Massenarmee mit Söldnern aus dem Ausland verstärken. 

Nikolaus Pichler
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Der russische Präsident Wladimir Putin wirbt um Freiwillige für seinen Angriffskrieg im Nachbarland Ukraine. Er wolle  Söldnern erlauben, gegen die ukrainischen Streitkräfte zu kämpfen, sagte Putin am Freitag bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung des nationalen Sicherheitsrats in Moskau zu seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Das sei eine Reaktion auf die "Söldner", die der Westen in die Ukraine gebracht habe, sagte Putin am Freitag. 

Zugleich billigte er die Übergabe eroberter, westlicher Raketensysteme an pro-russische Rebellen.

Russland versus Ukraine: Die Zahlen
Experten sprechen von einer klaren Übermacht Russlands im Krieg. Entsprechenden Berichten zufolge gibt es 200.000 Soldaten, die aktuell im Kriegs-Einsatz für die russischen Streitkräfte stehen. Insgesamt verfügt Russland laut einer Schätzung des MDR über rund 800.000 Soldaten. Die Zahl entspricht damit dem Vierfachen der ukrainischen Truppenstärke (200.000 Soldaten). Oft ist darum auch von "David gegen Goliath" die Rede. 

16.000 freiwillige Söldner für Russland?

Schoigu hatte vorgeschlagen die Anti-Panzer-Systeme US-amerikanischen Fabrikats, Javelin und Stinger, den Separatisten der in der Ostukraine selbst proklamierten "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk zu übergeben. Putin sagte, er unterstütze das.

Laut Schoigu sind 16.000 Freiwillige aus dem Nahen Osten bereit, Seite an Seite mit den pro-russischen Rebellen in der Ukraine zu kämpfen. Putin erklärte, jedem, der wolle, solle es möglich gemacht werden, mit den Rebellen zu kämpfen. Dies sei eine Reaktion auf die "Söldner", die der Westen in die Ukraine gebracht habe. "Wenn man sieht, dass es Menschen gibt, die auf freiwilliger Basis (den Separatisten in der Ostukraine) helfen wollen, dann muss man ihnen auf halbem Weg entgegenkommen und ihnen helfen, in die Kampfgebiete zu ziehen", sagte der russische Machthaber.

"Das ist kein Spielplatz hier"

Auf welche "Söldner", die "der Westen in die Ukraine gebracht hat", sich Putin bezog, blieb unklar. Seit Kriegsbeginn ziehen Tausende von Freiwilligen aus aller Welt für die Ukraine in den Krieg und schließen sich den dortigen Streitkräften an.

In einem Bericht der deutschen Bild in Berufung auf den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba (40) ist sogar von 20.000 Freiwilligen aus 52 Nationen die Rede, die sich bereits bei der ukrainischen Regierung gemeldet hätten.

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    Die russischen Militärfahrzeuge suchen Schutz in den Wäldern.
    Die russischen Militärfahrzeuge suchen Schutz in den Wäldern.
    Reuters

    Über die Formalitäten für den Kriegseinsatz für die "Internationale Legion" (Präsident Wolodimir Selenski) sind nur vage Details bekannt. "Wir dürfen keine genauen Angaben über die Verträge machen, aber so viel kann ich sagen: Für einen Monat kann man nicht unterschreiben, denn das ist kein Spielplatz hier. Aber es ist unter einem Jahr. Und wenn der Krieg vorbei ist, können alle Ausländer wieder nach Hause. Es haben auch schon mehrere Deutsche bei uns unterschrieben", erklärt ein für die Freiwilligen aus dem Ausland zuständiger Soldat gegenüber "Bild" in einem weiteren Artikel. 

    Erst am Donnerstag ging die Nachricht von einem Elite-Scharfschützen aus Kanada um die Welt. Der unter seinem Kampfnamen "Wali" bekannte Soldat ging 2017 mit einem Rekord-Todesschuss in die Militärgeschichte ein.  

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