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IS-Jihadisten planten Anschlag auf EU-Kommission

Heute Redaktion
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Die belgischen Sicherheitsbehörden sollen Attentate von Jihadisten vereitelt haben, darunter einen Anschlag auf das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel. Die Islamisten wurden festgenommen. Es handelt sich um Syrien-Rückkehrer und andere Sympathisanten der Terrormiliz "Islamischer Staat". Die EU-Kommission erklärte, sie wisse nichts von einem vereitelten Anschlag.

Die belgischen Sicherheitsbehörden sollen Attentate von Jihadisten vereitelt haben, darunter einen Anschlag auf das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel. Die Islamisten wurden festgenommen. Es handelt sich um Syrien-Rückkehrer und andere Sympathisanten der Terrormiliz "Islamischer Staat". Die EU-Kommission erklärte, sie wisse nichts von einem vereitelten Anschlag.

Mindestens zwei der festgenommenen mutmaßlichen Gotteskrieger stammen aus der niederländischen Stadt Den Haag. Eines der Anschlagsziele soll das EU-Kommissionsgebäude gewesen sein, das Berlaymont-Gebäude, einzelne EU-Kommissare sollen nicht im Visier der Jihadisten gestanden sein. Vielmehr soll es um ähnliche Taten gegangen sein wie der Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel im Mai.

Syrien-Veteran

Am 24. Mai hatte dort ein bewaffneter Mann im Eingangsbereich das Feuer eröffnet. Vier Menschen starben. Der mutmaßliche Täter, ein algerischstämmiger Franzose, sitzt . Er hatte mehr als ein Jahr auf der Seite von Islamisten in Syrien gekämpft.

Das Gebäude der EU-Kommission beherbergt mehrere tausend Büros für Mitarbeiter aus den 28 EU-Mitgliedstaaten. Auch das NATO-Hauptquartier befindet sich in Belgien.

Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben keine Kenntnis von einem vereitelten Anschlag radikaler Islamisten. "Wir haben keine Informationen über eine bestimmte Bedrohung gegen die Europäische Kommission erhalten", sagte Kommissionssprecher Jens Mester am Sonntag.

Ausländische Kämpfer

Belgien ist wie viele andere Länder besorgt angesichts von Jihadisten aus Europa, die von Kämpfen in Syrien zurückkehren. Die belgischen Behörden gehen davon aus, dass bis zu 400 Belgier als Kämpfer nach Syrien reisten. Rund 90 von ihnen sind bisher zurückgekehrt. Aus Österreich nahmen bisher am Jihad in Syrien bzw. dem Irak teil. Aus Deutschland schlossen sich sogar Kinder dem Heiligen Krieg in Syrien und dem Irak an, der Jüngste ist 13 Jahre alt.

Vatikan als Ziel

Ziel von mutmaßlichen Jihadisten war offenbar auch der Vatikan. Ein ausländischer Geheimdienst hatte ein Gespräch zwischen zwei Arabisch sprechenden Männern abgefangen, in dem von einer "überzeugenden Tat am Mittwoch im Vatikan" die Rede war. Sämtliche Hotels rund um den Vatikan werden nun verstärkt überwacht. Auf dem Petersplatz unterstützen Spezialkräfte mit Spürhunden die Polizei des Vatikan bei Sicherheitskontrollen.

Papst selbst im IS-Visier

In den vergangenen Wochen hatte es mehrfach Warnungen gegeben, Anhänger der im Irak und in Syrien aktiven IS könnten einen Anschlag auf Papst Franziskus planen. Für die regelmäßigen Auftritte des 77-Jährigen an Sonntagen und jeden Mittwoch auf dem Petersplatz wurden daraufhin die Sicherheitsvorkehrungen bereits erhöht. Franziskus hatte das brutale Vorgehen der IS-Kämpfer im Irak und in Syrien mehrfach verurteilt.