Politik

IGGÖ-Chef Olgun wehrt sich gegen Vorwürfe

IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun weist Vorwürfe, wonach er von den geplanten Moscheen-Schließungen gewusst haben soll, vehement zurück.

Heute Redaktion
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Ibrahim Olgun, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), weist alle Vorwürfe zurück.
Ibrahim Olgun, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), weist alle Vorwürfe zurück.
Bild: picturedesk.com

Der Vizepräsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ), Abdi Tasdögen, warf seinem Kollegen Ibrahim Olgun am Montag vor, über die Moscheen-Schließung Bescheid gewusst zu haben, "heute.at berichtete.

Demnach soll die IGGÖ am 10. August 2017 den Verdacht an das Kultusamt herangetragen haben, dass "mehrere Kultusgemeinden" die rechtlichen Anforderungen an eine Kultusgemeinde nicht erfüllen würden und wahrscheinlich auch nie erfüllt haben sollen. Olgun soll, so Tasdögens Vorwurf, die kürzlich von der türkis-blauen Bundesregierung angeordneten Schließungen von Moscheen so initiiert haben.

Mängel mitgeteilt, aber keine Schließung beantragt

In einer Stellungnahme weist Olgun am Dienstag die Vorwürfe zurück. Selbstverständlich stehe die Islamische Glaubensgemeinschaft im Austausch mit dem Kultusamt. Das bedinge eine gute Arbeit als Vorstehender des Verbands. Olgun gibt zu, Mängel betreffend die "Arabische Kultusgemeinde" dem Kultusamt "pflichtgemäß" mitgeteilt zu haben. "Es liegt im allgemeinen Interesse, dass die IGGÖ derartige Formfehler an die zuständigen Behörden weiterleitet, um Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend korrigieren zu können", heißt es.

Von den Maßnahmen der Regierung habe Olgun aber keinerlei Kenntnis gehabt. "Die IGGÖ streicht aber heraus, dass sie in keiner Form die Schließung von einzelnen Gebetsstätten beantragt hat und im Vorfeld keinerlei Kenntnisse über die Schließungen der Moscheen und den Imam-Ausweisungen hatte. Bis heute ist der IGGÖ nicht bekannt, welche 5 von 7 Moscheen von einer drohenden Schließung betroffen sind", so der IGGÖ-Präsident.

IGGÖ

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) ist als Körperschaft öffentlichen Rechts offizielle Vertretung und zuständig für die Verwaltung der religiösen Belange der in Österreich lebenden Muslime.

ATIB

Die ATIB Union, offiziell"Türkisch-islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich", ist ein bundesweiter Dachverband von über 60 eigenständigen türkischen Vereinen mit etwa 100.000 Mitgliedern (Stand 2017) für die Koordinierung der religiösen, sozialen und kulturellen Tätigkeiten der angeschlossenen türkisch-islamischen Moscheegemeinden in Österreich.

Außerdem bekräftigt Olgun, dass die IGGÖ es nicht zulassen werden, dass Menschen muslimischen Glaubens "für ideologische, politische Zwecke missbraucht werden."

Lesen Sie hier: 8 Fragen und Antworten zur Moscheen-Schließung >>>

Gudenus schießt scharf

Auch FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus meldet sich am Dienstag zu Wort und meint: "Wenn nun nach drei Jahren endlich das 2015 beschlossene Islamgesetz umgesetzt wird, muss es jetzt auch dem letzten Prediger der islamischen Gemeinschaft in Österreich klar sein, dass in unserem Land österreichische Gesetze und nicht die Scharia ihre Rechtsgültigkeit haben. Wie notwendig die laufenden Untersuchungen sind, ist an den Reaktionen auf die Schließung von sieben Moscheen und die Ausweisung von aus dem Ausland finanzierten Imamen klar erkennbar."

Außerdem nahm der Freiheitliche Politiker Stellung zu den Morddrohungen gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz, "heute.at" berichtete. "Morddrohungen an unseren Kanzler und abstruse Forderungen des türkischen Präsidenten und Kriegstreibers Recep Tayyip Erdogan, dass Europa Österreich 'zur Vernunft bringen' solle, sind nur ein paar Beispiele, wie der politische Islam 'wirklich tickt'. Solche Geisteshaltung hat in Österreich und Europa nichts verloren – die Maske ist gefallen, das wahre Gesicht des türkisch-politischen Islam wird nun klar erkennbar", so Gudenus.

Lesen Sie außerdem: Bundeskanzler Kurz erhält nach Moscheenschließungen Morddrohungen >>>

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