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Isle of Skye ist voll: Kein Platz mehr für Touristen

Seit Wochen wird die schottische Insel Skye von Besuchern überlaufen. Schuld daran ist u.a. auch Harry Styles.

Heute Redaktion
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Meldungen von Destinationen, die vom Massentourismus überfordert sind, häufen sich. Nach Spanien, wo Einheimische inzwischen gegen die Besucherhorden auf die Barrikade gehen, werden die Reisenden nun auch in Schottland zum Problem. Auf der Isle of Skye kann man den Ansturm nicht mehr bewältigen. Die lokalen Polizeibehörden warnten Touristen kürzlich sogar via Twitter, nicht ohne Hotelreservierung auf der Insel vor der Nordwestküste des Landes anzukommen. Zuvor waren Gerüchte laut geworden, wonach Besuchern sogar der Zutritt auf die Insel verboten worden sei, was die Polizei jedoch dementierte.

"Wir sind auf dem Posten regelmäßig mit Leuten konfrontiert, die keinen Schlafplatz haben und uns dann um Rat fragen", erklärt Sergeant Bruce Crawford gegenüber dem "Independent".

Auf Skye wird es im Sommer traditionell ziemlich voll - die Einwohnerzahl steigt von rund 10.000 auf 60.000. In den letzten zwei Jahren hätten die Besucherzahlen laut Einheimischen aber enorm angezogen, schreibt die britische Tageszeitung. Zugeschrieben wird dies unter anderem auch Social Media und Musikvideos - etwa demjenigen zur Hit-Single "Sign of the Times" von Harry Styles - die die Beliebtheit des Eilands noch steigerten. Auch Szenen für die Blockbuster "Prometheus", "King Arthur: Legend of the Sword" und "Transformers: The Last Knight" wurden hier gedreht. Statt endloser Weite und menschenleerer Strände findet man auf Skye derzeit aber vor allem Warteschlangen und Staus, wie Bilder auf "Daily Mail" zeigen.

Niemand soll abgehalten werden

So sehr sich die Tourismusindustrie vor Ort über ausgebuchte Exkursionen und volle Hotels freut, fordern sie Politiker dennoch zu Maßnahmen auf: "Es muss unbedingt in die Infrastruktur investiert werden: Straßen, Parkplätze, öffentliche Toiletten. Wir brauchen einen landesweiten Plan für nachhaltigen Tourismus", wird etwa Bed-and-Breakfast-Betreiberin Shaz Morton zitiert.

Bis dahin werden die Besucherhorden zur Rücksicht angehalten: "Fahren Sie vorsichtig, überlegen Sie sich, wo Sie hingehen und verlassen Sie das Gebiet so sauber und aufgeräumt, wie Sie es vorgefunden haben", schreibt das Polizeidepartement Lochaber & Skye auf Twitter. "Wir möchten niemandem von einem Besuch abhalten", so Sergeant Crawford, "aber ich möchte alle dringend bitten, ihre Reise vorab zu planen, wenn Sie nicht eine Nacht im Auto verbringen möchten."

(red)