Nach Angaben der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) sind mehrere Soldaten leicht verletzt worden, nachdem sie von der Hamas im nördlichen Gazastreifen angegriffen worden waren. Das würde die erste ernsthafte Verletzung der Waffenruhe darstellen. Die Hamas beschuldigt die IDF, den Waffenstillstand zuerst verletzt zu haben.
Nach Angaben der IDF wurden drei Sprengsätze in der Nähe von Truppen an zwei verschiedenen Orten im nördlichen Gazastreifen gezündet. Nach Angaben der Armee wurde bei einem der Vorfälle auch auf die Truppen geschossen, die daraufhin das Feuer erwidert hätten.
Der Sprecher des militärischen Flügels der Hamas erklärte, seine Kämpfer hätten auf eine "klare Verletzung" der Waffenruhe durch die IDF im nördlichen Gazastreifen reagiert, was zu einem Zusammenstoss geführt habe. Weitere Einzelheiten werden nicht genannt.
Die USA wollen die verlängerte Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen nutzen. Ab Dienstag würden drei mit medizinischer Hilfe, Lebensmitteln und Winterausrüstung beladene Militärflugzeuge nach Ägypten fliegen, sagten US-Regierungsvertreter aus dem Weißen Haus. Die erste Maschine soll demnach am Dienstag eintreffen, die beiden anderen sollen "in den nächsten Tagen" folgen. Es sind die ersten Hilfslieferungen der US-Armee für den Gazastreifen seit dem brutalen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober.
Vor Ort sollen die Hilfen von UN-Organisationen verteilt werden. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden erklärt, er werde eine Verlängerung der Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas für mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen nutzen. Ihm zufolge ermöglichte die Feuerpause einen "erheblichen Anstieg" der Hilfslieferungen.
Israel hat laut Medienberichten eine weitere Liste von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln für eine kommende Freilassung erhalten. Die darin aufgeführten Menschen dürften am Dienstag freikommen, berichtete die "Times of Israel" am frühen Dienstagmorgen unter Berufung auf das Büro von Premierminister Benjamin Netanyahu. Demnach wurde die Liste zunächst überprüft und die betroffenen Familien benachrichtigt. Wie viele Geiseln freikommen könnten, ging laut der Zeitung nicht aus der Ankündigung hervor. Andere Medien hatten von zehn Menschen berichtet.
Während der durch das Golfemirat Katar und Ägypten vermittelten Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas kamen seit Freitag mehr als 50 Geiseln frei. Im Gegenzug liess Israel dreimal so viele palästinensische Häftlinge auf freien Fuss. Die am Dienstagmorgen ursprünglich auslaufende Kampfpause wurde bis Donnerstag verlängert und damit laut "Times of Israel" der Weg für die Freilassung von ungefähr 20 weiteren Geiseln geebnet