Geheimdienst-Pläne
Israel hätte Hamas-Chef sechs Mal töten können
Yahya Sinwar ist Hamas-Führer in Gaza - und steht seit Jahren im Visier der israelischen Geheimdienste. Vor einem Attentat auf ihn scheut man zurück.
Wie die israelische Zeitung "Jerusalem Post" enthüllte, hat Premierminister Benjamin Netanjahu bisher sechs Gelegenheiten verstreichen lassen, Hamas-Führer Yahya Sinwar im Gaza-Streifen zu eliminieren. So oft wurden ihm vom Geheimdienst Anschlagspläne auf den Terror-Chef vorgelegt.
Sinwar versteckt sich nicht
Anders als andere Hamas-Führer, die von Bunker zu Bunker flüchten, versteckt sich Yahya Sinwar nicht besonders oft, ein Attentat auf ihn wäre also wohl nicht besonders schwer. Das hat dazu geführt, dass die Chefs des Geheimdienstes Shin Beth immer wieder sehr detaillierte Pläne vorlegten, wie Sinwar und andere Hamas-Führer getötet werden können. Nach Ansicht von Shin Beth sei die Hamas eine Terrororganisation, die wegen ihrer ständigen Bedrohung für Israel ausgeschaltet werden müsse.
Netanjahu lehnte Attentat ab
Laut "Jerusalem Post" weigerte sich Netanjahu jedes Mal, die Anschlagspläne zu genehmigen. Er selbst weist die Vorwürfe zurück, die politische Verantwortung für das Versagen der Sicherheitskräfte am 7. Oktober wird er dennoch übernehmen müssen. Der Ex-Verteidigungsminister Avigdor Lieberman geht mit dem amtierenden Premier hart ins Gericht: "Er kann das leugnen sooft er will. Er hat den Führern der Hamas Immunität garantiert und alle Versuche verhindert, sie zu neutralisieren."