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Israel empört sich über Kerry-Gespräch mit Iran

Heute Redaktion
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Im Atomstreit mit dem Iran ringen Außenminister der beteiligten Staaten mit den Unterhändlern Teherans um die Details einer Übergangslösung. Die Situation ist verfahren: Israel zeigt sich empört über die Gespräche, der Iran wiederum fühlt sich erpresst.

um die Details einer Übergangslösung. Die Situation ist verfahren: Israel zeigt sich empört über die Gespräche, der Iran wiederum fühlt sich erpresst.

"Wir haben ein klares Ziel: Dass eine atomare Bewaffnung des Iran in jedem Fall verhindert werden muss. Dem dienen hier diese Verhandlungen", sagte der deutsche Außenminister Guido Westerwelle. Nach dem Willen Teherans soll die gegenwärtige Verhandlungsrunde mit den fünf UNO-Vetomächten plus Deutschland nicht noch in einen vierten Tag gehen.

Der französische Außenminister Laurent Fabius sagte dem Radiosender France Inter, unter den Streitpunkten seien die Anreicherung von Uran auf höhere Konzentrationen sowie ein Baustopp für den Schwerwasserreaktor in Arak. Auf dem Verhandlungstisch liegt eine Übergangslösung, wie es aus Delegationskreisen hieß. Demnach soll Teheran sein Atomprogramm zunächst aussetzen. Im Gegenzug sollen einige der gegen das Land verhängten Wirtschaftssanktionen aufgeweicht oder auf ausländischen Bankkonten blockierte Gelder aus Öleinnahmen freigegeben werden.

Benjamin Netanyahu intervenierte bei Barack Obama

Am Samstag in der Früh kamen in Genf zunächst US-Außenminister John Kerry und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zusammen. Dann gab es ein Treffen der beiden mit dem iranischen Außenminister Mohammed Jawad Zarif. Zuvor hatte US-Präsident Barack Obama versucht, die offene Empörung des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu über eine mögliche Zwischenlösung in einem Telefonat zu dämpfen. Seit Samstagabend ist nun auch China hochrangig vertreten.

Iranische Abgeordnete wiederum warfen Frankreich nach Agenturberichten eine Blockade der Verhandlungen vor. Der Sprecher des Auswärtigen Ausschusses, Hossein Taghawi, sagte, Frankreich handle "erpresserisch" und verteidige "die Position des zionistischen Regimes". Der konservative Abgeordnete Esmail Kossari beschuldigte Frankreich ebenfalls, die Interessen Israels zu vertreten, womit es im Iran mit Blick auf die Verhandlungen für "Pessimismus" sorge.

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