Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums am Montag ein Mensch getötet worden. Wie die israelische Armee mitteilte, handelte es sich dabei um einen Kommandeur der islamistischen Hisbollah-Miliz, der für zahlreiche Angriffe auf den Norden Israels verantwortlich sein soll. Nach übereinstimmenden Angaben ereignete sich der Angriff in der Ortschaft Taybe nahe der israelischen Grenze.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, der Angriff sei "vor einer Motorradwerkstatt" erfolgt.
Zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon gilt seit dem 27. November eine Waffenruhe. Dennoch kommt es immer wieder zu Angriffen. Am Sonntag waren bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Nachbarlandes zwei Menschen getötet worden. Laut Israel handelte es sich dabei ebenfalls um Mitglieder der Hisbollah, die versucht hätten, "Terrorinfrastruktur" wiederaufzubauen.
Der jüngste Angriff ereignete sich während eines Besuchs der stellvertretenden US-Nahost-Gesandten Morgan Ortagus in Beirut. Diese sagte im Anschluss in einem Interview mit dem libanesischen Fernsehsender LBCI, Washington übe weiterhin Druck auf die libanesische Regierung aus, um eine vollständige Einstellung der Kämpfe zu erreichen. Dies schließe auch "die Entwaffnung der Hisbollah und aller Milizen" ein.
Der libanesische Präsident Joseph Aoun sagte am Montag, das Problem müsse "durch Kommunikation und Dialog gelöst werden". Seine Behörden würden bald mit der Ausarbeitung einer "nationalen Sicherheitsstrategie" beginnen.
Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Beginn des durch den Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen. In der Folge flohen rund 60.000 Menschen aus dem Norden Israels, auf der libanesischen Seite wurden rund eine Million Menschen durch die Kämpfe aus dem Süden des Landes vertrieben. Durch die gegenseitigen Angriffe wurden mehr als 4000 Menschen getötet. (AFP)