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Israels Ex-Premier Olmert ging ins Gefängnis

Heute Redaktion
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Israels Ex-Ministerpräsident Ehud Olmert hat als erster Ex-Regierungschef seines Landes seine Haftstrafe angetreten. Olmert war unter anderem wegen Bestechlichkeit verurteilt worden. Sein Fehlverhalten wies er erneut zurück.

hat als erster Ex-Regierungschef seines Landes seine Haftstrafe angetreten. Olmert war unter anderem wegen Bestechlichkeit verurteilt worden. Sein Fehlverhalten wies er erneut zurück.

 
Vier Unterhosen, vier Paar Socken und zwei Pullover durfte Ehud Olmert zum Haftantritt mitbringen. Sein Einzug ins Gefängnis ist der vorläufige Abschluss von acht Jahren Ermittlungen, Prozessen, Urteilen und Revisionen.

Zuletzt hatte das Oberste Gericht in Jerusalem für Israels ehemaligen Regierungschef die ursprüngliche Haftstrafe von sechs Jahren deutlich verkürzt: Im zentralen Anklagepunkt, der Affäre um das Bauprojekt Holyland in Jerusalem, wurde er für nicht schuldig befunden. Tatsächlich kassierten die Richter einen wichtigen Punkt der Anklage. Aber Olmert bleibt verurteilt wegen der Annahme von 15.000 Euro Schmiergeld und Strafvereitelung. In zwei Verfahren stehen Revision und Befragung noch aus.

Olmert hatte als Abgeordneter seine Karriere in den 1970er-Jahren begonnen. Seine Themen: Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen. Später wurde er Gesundheitsminister, Handelsminister, ab 1993 Bürgermeister von Jerusalem. Nach dem Zusammenbruch von Ariel Sharon und der Parlamentswahl 2006 stieg er zum Ministerpräsidenten auf.

Zwei Jahre später ermittelte die Polizei wegen des Verdachts der Korruption, Koalitionspartner drohten mit Bruch. Olmert kündigte schließlich seinen Rücktritt an.

Dem Regierungschef wird vorgeworfen, Dienstreisen doppelt abgerechnet zu haben. Schmiergeld soll geflossen sein, um das Bauprojekt Holyland, gigantische Wohntürme in Jerusalem überhaupt zu realisieren. Und Olmert habe von einem Geschäftsmann Briefumschläge voll Bargeld angenommen. Er hatte die Vorwürfe bestritten.