Coronavirus

Ist diese Großstadt bald im Soft-Lockdown?

Nach Salzburg gelten nun auch in einem weiteren Bundesland ab Freitagabend verschärfte Maßnahmen. Zwei Regionen sind rot auf der Corona-Ampel.

Leo Stempfl
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Insbrucks Bürgermeister Georg Willi
Insbrucks Bürgermeister Georg Willi
Ulrich Kettner / SEPA.Media / picturedesk.com

Nach dem Paukenschlag am Donnerstag, der zwei Bezirke in Tirol auf Corona-Ampel-Rot stellt, ergreift das Land schärfere Maßnahmen. Man folgt damit ganz dem Beispiel Salzburgs, wo Landeshauptmann Wilfried Haslauer weitreichende Verschärfungen ankündigte. Am Freitag gab es in Tirol 206 Neuinfektionen, damit liegt man nur knapp hinter Wien mit 230.

Im Bundesland Tirol sind ab Freitagabend etwa nur mehr Veranstaltungen unter freiem Himmel mit bis zu 250 Besuchern zugelassen, der Getränke-Ausschank ist untersagt. Besucherbeschränkungen gibt es auch in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern und Kinderheimen. Deswegen reagiert auch das rot-gestellte Innsbruck. Grün ist hingegen Bürgermeister Georg Willi, er informierte Freitagfrüh in einer Pressekonferenz zu den Maßnahmen, die in der fünftgrößten Stadt Österreichs nun gelten.

Innsbruck bald im Soft-Lockdown?

Diese decken sich großteils mit jenen des Landes. Pro Tag dürfen nur mehr zwei Personen pro Bewohner in Alten- und Pflegeheime, die Mitglieder von Vereinen dürfen sich nur noch zu Vereinszwecken treffen, Veranstaltungen dürfen nur mehr mit zugewiesenen Sitzplätzen stattfinden und sind auf 250 Personen beschränkt und für die Gastronomie kommt eine Registrierungspflicht sowie Distance Learning ab der 9. Schulstufe.

Die Maßnahmen für Heime, Vereine und Veranstaltungen gelten ab Freitag 24.00 Uhr, jene für Schule und Gastronomie ab Montag 00.00 Uhr. "Die meisten Infektionen passieren im privaten Bereich. Um einen erneuten Lockdown zu verhindern, bitte ich alle Bürger in Innsbruck, ihre sozialen Kontakte zu reduzieren", appelliert Willi.

Zwar spricht er sich gegen einen Lockdown aus, wie es ihn im Frühjahr gegeben hat. Aber wenn die Zahlen nicht bald sinken, kann eine Ausgangssperre nicht ausgeschlossen und teilweise verordnet werden. Klares Ziel sei es, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Als Grund in den steigenden Zahlen sieht er "fehlende Aufmerksamkeit", es gäbe zu viele, die sagen "mir ist das wurscht". Hier muss die Eigenverantwortung im Mittelpunkt stehen.