Wintersport

"Ist es das noch wert?" Shiffrin spricht über Rücktritt

Mikaela Shiffrin ist zurück im Ski-Weltcup. Am Samstag gibt die US-Amerikanerin ihr Comeback. Dabei dachte sie bereits an Rücktritt. 

Markus Weber
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Mikaela Shiffrin spricht über ihre Gedanken an ein Karriereende.
Mikaela Shiffrin spricht über ihre Gedanken an ein Karriereende.
Gepa

Seit dem 25. Jänner hat die 25-Jährige kein Weltcup-Rennen mehr bestritten. Shiffrin war Anfang Februar nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters Jeff in die USA zurückgekehrt. Einen Start in Aare verhinderte im März die erste Corona-Welle. 

Nun will es Shiffrin wieder wissen. Die US-Amerikanerin geht im Slalom-Doppel von Levi an den Start. Dabei stand sogar das frühe Karriereende der fünffachen Weltmeisterin im Raum. "Ich überlegte mir sogar, nie mehr in den Weltcup zurückzukehren", erzählte Shiffrin dem "Blick". "Ich will Skirennen genießen. Aber es gibt viel mehr da draußen. Dinge, über die man wirklich besorgt sein muss", so die dreifache Gesamtweltcupsiegerin weiter. 

"Ist es das wert?"

So sei der Rücktritts-Gedanke aufgetaucht. "Ich überlegte mir: Ist es das wirklich wert? Ich liebe das Skifahren, aber der Preis dafür ist hoch", schilderte die 25-Jährige weiter. Shiffrin hatte kurz vor ihrem Vater auch Großmutter Pauline verloren.

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    Die Ski-Saison der Damen 2020/21 in Bildern
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    "Ich bin im Winter sechs Monate in Europa. Dazu zwei Monate im Sommer. Wenn ich zurückdenke, wünschte ich mir, die Zeit mit meinem Dad väre länger gewesen. Das Skifahren bringt mich weg von den Menschen, die ich am meisten liebe. Es ist schwierig, meinen Dad aus der Ferne noch zu spüren", so Shiffrin weiter. Anker ist nun ihre Mutter Eileen: "Ohne sie hätte ich schon längst aufgehört." 

    "Weihnachten nie zu Hause"

    Rücktrittsgedanken hatte es bereits zuvor gegeben, wie die 25-Jährige erklärte. "Seit 15 Jahren war ich zu Weihnachten nicht mehr zu Hause. Einerseits habe ich mich daran gewöhnt, andererseits vermisse ich solche Erlebnisse im engsten Familienkreis", erklärte Shiffrin. Nachsatz: "Corona wird vielleicht zeigen, dass weniger auch mehr sein kann." 

    Nicht nur deshalb habe sich auch ihr Blick auf den Saisonstart geändert. "Früher stieg ich immer mit dem Gedanken in den Weltcup ein, möglichst viele Punkte zu holen. Jetzt schaue ich es mir von Rennen zu Rennen an. Ich will einfach gute und schnelle Schwünge zeigen", so Shiffrin. Und das am besten beim Slalom-Auftakt in Levi. 

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