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Ist Hillary Clinton bereits um 1.30 Uhr Siegerin?

Heute Redaktion
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Clinton oder Trump? In den letzten Stunden vor der US-Präsidentenwahl erreichte die Nervosität ihren Höhepunkt - aber auch die Frustration. Polit-Experte Thomas Hofer für "Heute" aus den USA.

Clinton oder Trump? In den letzten Stunden vor der US-Präsidentenwahl erreichte die Nervosität ihren Höhepunkt – aber auch die Frustration. Polit-Experte Thomas Hofer für "Heute" aus den USA.
Eine derartige Stimmung habe ich in den USA vor Wahlen noch nie erlebt: Einerseits herrscht Nervosität, weil niemand ausschließen kann, dass nicht doch verbindet niemand Optimismus.

Ihre Wähler stimmen ab, um Donald Trump zu verhindern. In Washington habe ich niemanden getroffen, der sagte, er wählt Trump. Die Republikaner wirken auf mich orientierungslos. Ken Feltman, einer ihrer Berater, sagte zu mir: "Es schaut so aus, als ob Clinton nicht einzuholen ist. Wenn Trump im Fall einer Niederlage in der Partei bleibt, stehen wir vor einer Parteispaltung. Aber auch ohne ihn stehen wir vor einer Richtungsdiskussion." Bei meiner Fahrt durch Virginia habe ich gesehen, warum Trump punkten kann: Hier wird viel gebaut, aber die Hauspreise sind beinahe unerschwinglich. Die Menschen haben Abstiegsängste – und das treibt sie in die Arme von Trump. Experten rechnen dennoch damit, dass Clinton das Rennen macht.

Am Montag konzentrierten sich Clinton und Trump auf jene Staaten, in denen es kein "Early Voting" (vorzeitiges Wählen) gibt. Etwa Ohio, einer der Staaten, der – neben Florida – eine Vorentscheidung bringen kann: Wählen Florida und Ohio Clinton, ist ihr der Sieg fast nicht mehr zu nehmen. Dann stünde bereits kurz nach 1.30 Uhr europäischer Zeit fest, dass erstmals eine Frau US-Präsidentin wird. Geht aber einer der beiden Staaten an Trump und gelingt es ihm, einen klassisch demokratischen Staat wie Michigan zu holen, muss Clinton zittern. Dann ist alles möglich… Egal, wie die Wahl ausgeht: Die Frustration der Amerikaner wird bleiben.

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