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Ist Kim Jong-un mit dem Zug nach Peking gereist?

Derzeit wird über einen Geheimbesuch von Nordkoreas Machthaber in China spekuliert. Es wäre das erste Mal, dass der Diktator sein Land verlässt.

Heute Redaktion
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Seitdem Kim Jong-un an der Macht ist, verließ er Nordkorea nicht. Am Montag soll er aber seinen Fuß zum ersten Mal in seiner Funktionen auf fremdes Land gesetzt haben.

Hinweis dafür ist ein mysteriöser Zug, der in Peking gesichtet wurde. Mit einem ähnlichen Zug fuhr bereits sein Vater Kim Jong Il immer wieder nach China. Grund dafür: Er hatte Flugangst. Ob sein Sohn Kim Jong-un auch Angst vorm Fliegen hat, ist nicht bekannt.

Soldaten am Straßenrand

Auch bestätigte das chinesische Außenministerium den Besuch nicht, stellte aber klar, dass man die Atomwaffen von der koreanischen Halbinsel beseitigen möchte.

Augenzeugen berichteten auch von einer schwarzen Limousine, die von einem Konvoi mit einer Motorradstaffel und einem Dutzend Fahrzeugen begleitet wurde. Die Straßen in der Nähe des Staatsgästehauses wurden abgesperrt. Auch standen alle 10 bis 15 Meter uniformierte Soldaten am Straßenrand.

Am Dienstagnachmittag war die Visite aber offenbar schon wieder vorbei: Der grüne Zug fuhr wieder ab.

Gespräche mit Trump geplant

Sollte es sich dabei tatsächlich um einen Staatsbesuch von Kim Jong-un gehandelt haben, so wäre das ein diplomatischer Höhepunkt im Streit über das Atomprogramm Nordkoreas. Erst im Jänner näherte sich der Machthaber an das Nachbarland Südkorea an. Im April und Mai sind sogar Gespräche mit dem südkoreanischen Präsidenten, aber auch mit US-Präsident Donald Trump geplant.

Diplomaten vermuten jedoch, dass es sich bei dem Besuch auch um eine militärische Vorbereitung handeln könnte, berichtet "Profil". Falls das Gespräch mit Trump nicht gut endet, läuft es womöglich auf eine "militärische Lösung" hinaus. In diesem Fall wäre eine Rückendeckung von China kein Fehler.

Unterdessen meinte man aus China: "Wenn es Nachrichten gibt, werden wir sie verkünden." (slo)