Welt

Istanbul: 5 Konsulate erhielten Pulver-Briefe

Heute Redaktion
Teilen

Briefe mit einem gelben Pulver sind am Freitag in fünf Konsulaten in Istanbul eingegangen. Betroffen waren die Vertretungen Deutschlands, Frankreichs, Belgien, Kanadas und der USA. Sie alle sind Teil der Allianz gegen den Terror des Islamischen Staates.

Experten der türkischen Katastrophenschutzbehörde (Afad) entnahmen in den fünf Konsulaten Proben der unbekannten Substanz. Lediglich in der Vertretung Kanadas sei eine Person mit dem Pulver direkt in Berührung gekommen, teilte die Afad mit.

16 Angestellte unter Beobachtung

Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums wurden insgesamt 16 Konsulatsangestellte, die mit den Briefen in Kontakt kamen, medizinisch betreut. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Dem Ministerium zufolge soll das Ergebnis der Analysen bis Montag vorliegen.

"Wir haben einen Briefumschlag erhalten, der denen in den anderen Konsulaten ähnelte, er wurde aber nicht geöffnet", sagte die französische Generalkonsulin Muriel Domenach. Es deute derzeit nichts darauf hin, dass es sich um eine gefährliches Substanz handle.

Einsatz in einem Postamt

Dem türkischen TV-Sender NTV zufolge rückten die Experten des Katastrophenschutzes am Donnerstag auch zu einem Einsatz in einem Postamt im Istanbuler Stadtteil Beyoglu aus.

Alle fünf betroffenen Länder beteiligen sich am Kampf gegen die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS), die weite Landesteile in Syrien und im Irak unter ihre Kontrolle gebracht hat. In der nordsyrischen Kurdenstadt Kobane (Ayn al-Arab) an der Grenze zur Türkei liefern sich die Gotteskrieger seit Wochen erbitterte Gefechte mit kurdischen Einheiten.

Die Jihadisten hatten ihre Anhänger zu Anschlägen auf Länder aufgerufen, die der Anti-IS-Koalition angehören. In Kanada verübten diese Woche zwei mutmaßliche Islamisten war. Auch in diesem Fall gehen die Behörden einem möglichen islamistischen Hintergrund nach.