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Istanbul-Anschlag: Drahtzieher erhielt Asyl in Öster...

Heute Redaktion
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Nach dem verheerenden Terroranschlag auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen führt eine direkte Spur vom mutmaßlichen Drahtzieher Ahmed Tschatajew nach Österreich. Dort erhielt der gebürtige Tschetschene laut "Presse"-Bericht im Jahr 2003 Asyl.

Nach dem verheerenden Terroranschlag auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen führt eine direkte Spur vom mutmaßlichen Drahtzieher Ahmed Tschatajew nach Österreich. Dort erhielt der gebürtige Tschetschene laut "Presse"-Bericht im Jahr 2003 Asyl.
Laut Zeitungsbericht kam der 36-Jährige im Jahr 2003 aus Tschetschenien nach Österreich, wo er Asyl erhielt. Tschatajew habe sich neun Jahre in Österreich aufgehalten, ehe er nach Syrien reiste, um in den Jihad zu ziehen.

Nun gilt er als möglicher Drahtzieher der Anschläge auf den Atatürk-Flughafen mit 46 Toten, türkische Zeitungen hatten ihn auch schon mit dem Attentat in Ankara im Oktober 2015 in Verbindung gebracht.

Das Innenministerium stehe routinemäßig in Kontakt mit den türkischen Behörden. Es sei aber keine konkrete Anfrage in Bezug auf den Namen Tschatajew eingegangen, sagte Sprecher Karl-Heinz Grundböck im Gespräch mit "heute.at"am Donnerstagabend.

Tschetschenischer Rebell

Tatsächlich ist der Tschetschene kein unbeschriebenes Blatt. Ende der Neunzigerjahre für die tschetschenischen Rebellen gekämpft haben, wurde jedoch von russischen Soldaten gefasst. Ihm gelang die Flucht nach Österreich.

Flucht nach Österreich, Kontakt zu Israilow

Beim Asylverfahren gab er an, Opfer von Folter geworden zu sein. In Österreich dürfte Tschatajew enger Vertrauter von Umar Israilow gewesen sein, der von Auftragskillern im Jänner 2009 auf offener Straße in Wien-Floridsdorf erschossen wurde.

Seit 2013 als "Foreign Fighter" geführt

Seit November 2013 wurde er laut "Presse" von österreichischen Behörden als "Foreign Fighter" geführt, zu diesem Zeitpunkt dürfte er sich bereits dem IS angeschlossen haben. Mehr als die Hälfte der aus Österreich nach Syrien eingereisten Kämpfer stammt ursprünglich aus Tschetschenien.
Türkischen Medien zufolge soll die Terrorgruppe um Tschatajew am 25. Mai türkischen Boden betreten haben und eine Wohnung in Istanbul-Aksaray gemietet haben. Hier dürften sie das Attentat geplant haben. Türkische Zeitungen nennen den Terrorverdächtigen auch "einarmigen Tschetschenen", weil ihm einst im Krieg ein Arm amputiert wurde.