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Erstes Korallenriff seiner Art vor Italien entdeckt

Die Adria ist um eine Attraktion reicher: Forscher sind in der Gegend von Bari auf ein Korallenriff gestoßen. Es liegt in 35 bis 50 Metern Tiefe.

Heute Redaktion
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Vor der Küste Süditaliens existiert ein einzigartiges Unterwasser-Ökosystem, das sich über mehrere Kilometer erstreckt. Vor der Küstenstadt Monopoli zwischen Bari und Brindisi sind Forscher auf das erste mesophotische Korallenriff des Mittelmeers gestoßen. Als mesophotisch wird in einem Gewässer die Zone bezeichnet, die nur von Restlicht erreicht wird.

Riffe dieser Art gibt es in Tiefen von etwa 30 bis 200 Metern, berichten die Forscher um Giuseppe Corriero, den Leiter der Biologieabteilung der Aldo-Moro-Universität Bari, im Fachjournal "Nature". Die Lichtarmut in diesen Tiefen ist der Grund, weshalb die Riffe vor Apulien weniger farbenfroh sind als etwa das Great Barrier Reef vor Australien, wie Guardian.com schreibt.

Große Artenvielfalt

Vom Riff sind bisher etwa 2,5 Kilometer bekannt. Laut den Forschern könnte es sich aber über Dutzende Kilometer entlang der italienischen Ostküste erstrecken. In der Vergangenheit waren Korallenriffe im Mittelmeerraum verbreitet, starben jedoch mit der Zeit ab. Reste davon sind aber noch sichtbar, wie etwa im großen Salzsee auf der Insel Mljet in Kroatien.

Die meisten Korallenriffe sind weniger als 10'000 Jahre alt und bedecken weniger als 0,1 Prozent des Meeresgrundes, beherbergen aber mindestens 25 Prozent der Arten im Meer, wie Guardian.com weiter schreibt. (jcg)