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Italien limitiert Schiffsverkehr in Venedig

Industriehafen statt Markusplatz: Eine neue Regelung für Touristenschiffe soll die Lagunenstadt schützen und retten.

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Die Kreuzfahrtschiffe verursachten durch die von ihnen ausgelösten Wellen Schäden am Fundament der Gebäude – das soll mit der neuen Maßnahme verhindert werden: der Canale Grande im Februar dieses Jahres.
Die Kreuzfahrtschiffe verursachten durch die von ihnen ausgelösten Wellen Schäden am Fundament der Gebäude – das soll mit der neuen Maßnahme verhindert werden: der Canale Grande im Februar dieses Jahres.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Kreuzfahrtschiffe in Venedig dürfen künftig nicht mehr in der Nähe des Markusplatzes anlegen. Nach Regierungsangaben müssen sie künftig im Industriehafen der norditalienischen Stadt vor Anker gehen. Mit dieser Entscheidung solle "ein kulturelles und historisches Erbe geschützt werden, das nicht nur Italien, sondern der ganzen Welt gehört", hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung der Ministerien für Kultur, Tourismus, Umwelt und Infrastruktur.

Der Industriehafen sei eine "vorübergehende" Lösung, erklärten die Ministerien. Sie riefen zu Vorschlägen für eine "endgültige Lösung des Problems mit dem Schiffsverkehr in Venedig" auf. Es solle ein neues Schiffsterminal außerhalb der Lagune der historischen Stadt geschaffen werden.

Vor der Corona-Pandemie waren mit den Kreuzfahrtschiffen jedes Jahr Millionen Besucher in die Lagunenstadt geströmt. Von den riesigen Schiffen verursachte Wellen schaden den Fundamenten der zum Weltkulturerbe gehörenden Lagunenstadt Venedig und bedrohen das sensible ökologische Gleichgewicht in der Lagune.

Die extrem nahe vor der Küste fahrenden Schiffe stellen zudem eine Gefahr für andere Schiffe dar. Auch andere Kreuzfahrtziele leiden unter den Folgen des Massen-Kreuzfahrttourismus.

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