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Italien: Wein mit Hitler-Etiketten zum Verkauf

Heute Redaktion
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Weinflaschen mit dem Konterfei von Adolf Hitler haben in Italien wieder einmal für Protest gesorgt. Zwei jüdische US-Touristen, die zufällig die Wein-Etiketten in einem Supermarkt in Verona bemerkt haben, drohten mit einer Klage. Sie protestierten, dass die Wein-Etiketten Hitler und das Nazi-Regime verherrlichen würden.

Der italienische Minister für Integrationsfragen, Andrea Riccardi, zeigte sich wegen der Etiketten empört und versprach, dass er ein Eingreifen des Antirassismus-Büros der italienischen Regierung verlangen werde. Das Büro solle eine Untersuchung über den Fall in die Wege leiten.

"Ich will den US-Freunden, die unser Land besuchen, versichern, dass Italien jegliche Form von Rassismus, Antisemitismus und Nazifaschismus verwirft. Trotzdem muss man über Personen nachdenken, die aus wirtschaftlichen Interessen oder aus anderen Gründen geschmacklose Etiketten verwenden, die die Gefühle von Millionen von Menschen verletzen und Italiens Ansehen im Ausland schaden", so der Minister.

Schon in der Vergangenheit Vorfälle

Der französische Großhandelskonzern Carrefour, der in Italien die Supermarktkette GS betreibt, musste im Jahr 2009 Flaschen mit Hitler-Etiketten in Italien aus dem Handel nehmen, nachdem eine französische Kundin jüdischer Abstammung bei einem Urlaub in Italien zufällig die Flaschen mit den Etiketten von Hitler und Benito Mussolini gesehen hatte.

Bei ihrer Rückkehr nach Frankreich hatte sich die Touristin an Carrefour gewandt und wegen der Weinflaschen heftig protestiert. Carrefour entschuldigte sich und machte die italienische Tochtergesellschaft für den Vertrieb der umstrittenen Flaschen verantwortlich, die aus den Regalen genommen wurden.

Der Weinproduzent aus dem Piemont, der die Flaschen herstellt, zeigt sich durchaus vielfältig interessiert: Er vertreibt auch Wein mit Etiketten zu Ehren von Papst Johannes Paul II, Che Guevara und Bob Marley, die alle reißenden Absatz finden.