Coronavirus

Italienischer Arzt: "Virus existiert nicht mehr"

Ein italienischer Arzt sorgte zuletzt mit einem TV-Interview für Aufsehen. Von einem klinischen Standpunkt aus betrachtet, existiere das Virus nicht mehr, sagt Alberto Zangrillo.

Michael Rauhofer-Redl
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Mit seinen Aussagen sorgte Zangrillo für Aufsehen.
Mit seinen Aussagen sorgte Zangrillo für Aufsehen.
Picturedesk/APA

Er ist Leiter der Abteilung für Intensivpatienten in einer Mailänder Klinik. Erfahrung mit Corona-Patienten hat Alberto Zangrillo in den vergangenen Wochen also genügend gesammelt. Nun sorgte der Top-Mediziner mit einer Aussage im Rahmen eines TV-Interviews für Aufsehen. Denn er sagte, dass von einem klinischen Standpunkt aus betrachtet das Virus nicht mehr existiere.

Noch vor einem Monat hätten Epidemiologen für Anfang Juni eine zweite Corona-Welle angekündigt. "Das ist lächerlich", sagt Zangrillo. "Das Virus existiert vom klinischen Standpunkt betrachtet nicht mehr". Der Intensiv-Mediziner argumentiert seine Ansicht mit Analysen von Abstrichen der vergangenen zehn Tage. Aus diesen gehe klar hervor, dass die Virulenz, also die (Ansteckungs-) Gefahr, die durch das Coronavirus ausgeht, deutlich geringer sei, als noch vor ein paar Wochen. 

Das sage er im Bewusstsein dessen, dass das Virus vielen Menschen das Leben gekostet habe. Zur Erinnerung: Alleine in Italien starben laut offiziellen Angaben bislang mehr als 33.400 Menschen am neuartigen Coronavirus. Zangrillo fordert von der Politik dennoch, dass sie zum "normalen Leben" zurückkehren solle. 

Regierungsberater widersprechen energisch

Im Zuge dessen übte Zangrillo auch heftige Kritik an Ministerpräsident Giuseppe Conte und dessen Beratern. Dabei handle es sich um Virologen, die das "Land lahmgelegt" hätten. Schon heute sei es in Italien möglich, zum gewohnten Alltag zurückzukehren. 

Die Aussagen Zangrillos sorgen für Diskussionen. Der Oberste Gesundheitsrat der italienischen Regierung, Agostino Miozzo, ließ die Kritik Zangrillos nicht unkommentiert. Dieser habe keine Beweise für seine Behauptungen. Noch am Sonntag seien in Italien erneut 80 Personen an Covid-19 gestorben, sagte Miozzo.

Auch der Präsident der Gesundheitsbehörde CTS, Franco Locatelli, wehrte sich gegen die Vorwürfe des Mailänder Arztes. Die CTS habe Italien nicht "terrorisiert". Der Lockdown habe vielen Menschen das Leben gerettet. Darüber sollte man erfreut sein, so Locatelli.

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