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IWF malt drei düstere Szenarien der Griechen-Rettung

Heute Redaktion
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In zähen Verhandlungen haben sich Griechenland, die Euro-Staaten und die Gläubiger zu einem dritten Hilfspaket durchgerungen. Das bedeutet jedoch noch lange kein Happy End, denn laut aktueller IWF-Analyse müssen die Schuldenerleichterungen viel weiter gehen als zunächst gedacht. Das ausgehandelte Reformpaket steht und fällt mit der für Mittwoch anberaumten Abstimmung im griechischen Parlament. Währenddessen streiken die griechischen Beamten 24 Stunden lang.

In zähen Verhandlungen haben sich Griechenland, die Euro-Staaten und die Gläubiger .

Der IWF stellte in einer neuen Analyse fest, dass die Schuldenerleichterungen noch viel weiter als gedacht gehen müssen. Denn die Schulden werden sich in den nächsten zwei Jahren von 175 auf 200 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöhen. Außerdem könnte der Finanzbedarf des Landes (bis 2018 über 80 Milliarden Euro) bei Verschlechterung der Wirtschaftslage steigen.

Der Internationale Währungsfonds sieht drei Möglichkeiten, in deren Rahmen sich Griechenland und die europäischen Partner entscheiden müssen:

Die Zeit ohne Schuldenrückzahlungen soll von zehn auf 30 Jahre verlängert werden
Jährliche Transferleistungen an Griechenland
Schuldenerlass


Abstimmung am Abend

Am späten Abend stimmen die Abgeordneten in Athen über das beim Gipfel mit den Euro-Partnern besprochene Reformpaket ab. Nur im Falle eines "Ja" ist die Einigung beim EU-Sondergipfel etwas wert, dann kann über weitere Bedingungen verhandelt werden.

Da die Opposition Zustimmung signalisiert hat, ist ein "Nein" äußert unwahrscheinlich, auch wenn es in der Partei von Regierungschef Alexis Tsipras einige Ausreißer geben wird. Tsipras sagte vor der Abstimmung, dass er die Verantwortung für die harten ausgehandelten Bedingungen übernehme.

Tsipras-Lob für Österreich

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras zählte auf, welche Länder Griechenland beim Sondergipfel am Wochenende besonders unterstützt haben. Neben Österreich nannte er Frankreich, Italien und Zypern. Schäubles Plan eines vorübergehenden Grexit sei nicht aufgegangen, "dieses Europa gehört nicht Herrn Schäuble", sagte Tsipras in Richtung des deutschen Finanzministers.