Politik

"Ja, wir treffen einander" – Strache "datet" Gudenus

Der Ibiza-Skandal hat sie gemeinsam gestürzt, dann ging ihre Freundschaft in die Brüche. Nun treffen sich die Ex-FPÖler Strache und Gudenus wieder.

Rene Findenig
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Erst ziemlich beste Freunde, dann eisiges Schweigen und nun die Annäherung: Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus.
Erst ziemlich beste Freunde, dann eisiges Schweigen und nun die Annäherung: Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus.
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com

Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus – ihre Rollen im Ibiza-Skandal wurden beiden zum politischen Verhängnis – sprechen wieder miteinander. Der Ex-FPÖ-Chef und Ex-Vizekanzler Strache kehrte erst für die "Puls 24"-Doku "Herr Strache fährt nach Ibiza – Zurück zum Ende" (Dienstag um 20.15 Uhr auf Puls24) in die Ibiza-Villa zurück und stellte sich dort den Fragen von Infochefin Corinna Milborn, danach traf er auf den Ex-Parteifreund Gudenus. Ein brisantes Treffen.

"Wir sind sozusagen 32 Jahre lang befreundet gewesen"

Seit drei Jahren herrschte eisige Funkstille zwischen den beiden einstigen Vertrauten. Ausgegangen war dies von Strache, der nach eigenen Angaben das Vertrauen in seinen einstigen Wegbegleiter verloren hatte. So habe er erst im Nachhinein erfahren, dass Gudenus schon vor dem verhängnisvollen Abend auf Ibiza den Video-Drahtzieher Julian Hessenthaler kennengelernt hatte – Hessenthaler wurde mittlerweile nicht rechtskräftig wegen Kokainhandels verurteilt.

"Ja, wir treffen einander, wir reden über das", packte Strache nun aus. Wichtig sei, das Erlebte "gemeinsam aufzuarbeiten", so Strache beim Treffen mit Gudenus, das im Anschluss an die Puls-24-Doku ausgestrahlt wird. Gudenus selbst fühlte sich jedoch genauso wie Strache als Opfer, er sei "benutzt worden", um an Strache heranzukommen. Doch auch Gudenus schien Fortschritte zu sehen: "Wir hatten mittlerweile in einigen Gesprächen schon einiges aufklären können." Strache wiederum: "Wir sind sozusagen 32 Jahre lang befreundet gewesen und hatten - letztlich - ein enges Naheverhältnis."

"Ich sage dort 140 Mal, sie soll sich ihr Geld weiß Gott wohin stecken"

Einig waren sich beide Beteiligten weiter in einem: Sie seien Opfer des Ibiza-Skandals, nicht Täter. Die "Peinlichkeiten", die auf Ibiza passiert seien, habe Strache drei Jahre lang aufgearbeitet, gab er an, doch bei den Medien gebe es "Gesinnungsjournalismus". Strache wie Gudenus pochten allerdings darauf, dass es "auch durch Behörden bestätigt" sei, dass sie sich "im Gesamtkontext" nichts hätten zuschulden kommen lassen. "Ich sage dort 140 Mal, sie soll sich ihr Geld weiß Gott wohin stecken, weil ich nicht daran interessiert bin", so Strache zur angeblichen Oligarchen-Nichte, die die Falle stellte.

"Weil ich nicht käuflich bin, weil ich nur meinen Idealen folge und auch keine Spenden nehme, um inhaltlich auf Wunsch irgendwas zu machen. Sondern wenn, kann sie spenden, wenn sie von unseren Inhalten überzeugt ist", so ein aufgebrachter Strache. Unternehmen hätten alleine deshalb an Vereine gespendet, weil die Inhalte unterstützen wollten", hieß es. "Enttäuscht" zeigte sich Strache über den angeblichen Kokain-Konsum von Gudenus, er hätte ihm geholfen, wenn er das gewusst hätte. Auf Ibiza sei jedenfalls nichts konsumiert worden – und laut Gudenus sei die Causa sowieso "Schnee von gestern".