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Bub gelingt Kernfusion im Kinderzimmer

Andere 12-Jährige gamen in ihrer Freizeit, nicht so Jackson Oswalt. Er beschäftigt sich lieber mit Kernreaktoren.

Heute Redaktion
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Im Alter von zehn Jahren unterschied sich Jackson Oswalt aus Memphis im US-Bundesstaat Tennessee nicht groß von seinen Altersgenossen. Wie viele von ihnen spielte auch er Games, was das Zeug hielt. "Aber dann hatte ich eines Tages eine Eingebung", so der heute 14-Jährige auf Fusor.net.

Er habe realisiert, dass er in jedem Game der Beste sein könne, aber dass das am Ende nicht von Bedeutung sei. "Also konzentrierte ich mich fortan auf das, was Videospielen im echten Leben am nächsten kommt: Wissenschaft."

14-Jähriger als Inspiration

Er konzentrierte sich fortan auf Physik-Videos – unter anderem auf die von Taylor Wilson, der 2008 mit 14 Jahren einen funktionierenden Reaktor gebaut hatte und damit der jüngste Mensch war, dem je eine Kernfusion gelungen ist. Der damals 12-jährige Jackson beschloss, ihm diesen Titel streitig zu machen, wie Fox News berichtet.

Mit der finanziellen Hilfe seiner Eltern, eisernem Willen und jeder Menge Bieterglück bei Ebay gelang es ihm, die für den Bau eines Kernreaktors benötigten Sachen zusammenzubekommen. Die Kosten beliefen sich auf etwa 8.000 Dollar.

Damit Jackson bei seiner Arbeit, die nach eigenen Angaben auf dem Prinzip "Probieren und Scheitern" beruhte, unverletzt blieb, ließ ihn sein Vater von Experten über die Gefahren aufklären. Schließlich entsteht bei einer Kernfusion starke Strahlung. Auch die 50'000 Volt, die es braucht, um den Plasma-Kern zu erhitzen, sind nicht ohne.

Dann – am 19. Januar 2018 – war es so weit: Nach mehreren Fehlversuchen schaffte er es, Stunden vor seinem 13. Geburtstag, in seinem Kinderzimmer zwei Deuterium-Atome zu verschmelzen. Die Kernfusion war vollbracht.

Es ist offiziell

Inzwischen wurde die Leistung Jacksons von den beeindruckten Experten des Open Source Fusor Research Consortium bestätigt. Damit ist Jackson, der mittlerweile 14 Jahre alt ist, offiziell der jüngste Mensch, dem in den USA und wohl auch auf der Welt eine Kernfusion gelungen ist.

Seit Jahrzehnten versuchen Forscher weltweit die Energieerzeugung mithilfe der Kernfusion, wie sie in der Sonne stattfindet, zu revolutionieren. Doch noch ist es nicht gelungen, mehr Energie aus der Kernfusion herauszuholen, als es braucht, um eine solche Reaktion auszulösen. Vielleicht wird ja Jackson Oswalt eines Tages dieses Problem lösen. Zeit dafür hat er noch genug. (fee/jcg)