Politik

Jagdkommando startet Mittelmeer-Einsatz

Heute Redaktion
Teilen

15 Soldaten des Jagdkommandos wurden am Dienstag in der Wiener Rossauer Kaserne in die EU-Mittelmeer Mission Sophia verabschiedet. Sie sollen die Einsatzkräfte an Bord der deutschen "Tender Main" ab 2. März bei der Kontrolle und Übernahme von Schiffen unterstützen.

15 Soldaten des Jagdkommandos wurden am Dienstag in der Wiener Rossauer Kaserne in die EU-Mittelmeer Mission Sophia verabschiedet. Sie sollen die Einsatzkräfte an Bord der deutschen "Tender Main"  ab 2. März bei der Kontrolle und Übernahme von Schiffen unterstützen. 

 

Mit der "Mission Sophia" geht die Europäische Union gegen das organisierte Handeln und Schmuggeln von Menschen im südlichen und zentralen Mittelmeer vor. Die Einsatzkräfte sammeln mit Hilfe von Luft- und Satellitenbildern Informationen über Schlepperbanden und patrouillieren vor der Küste Libyens, um Migrationsnetzwerke zu beobachten und aufzudecken. Bei Verdacht auf Menschenschmuggel werden Schiffe angehalten, durchsucht und gegebenenfalls beschlagnahmt.

Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil: "Das Bundesheer leistet damit einen weiteren Beitrag, um Menschenschmugglern das Handwerk zu legen. Der Schutz der EU-Außengrenze, gerade auch entlang der zentralen Mittelmeerroute, ist von zentraler Bedeutung und im Interesse Österreichs." 

Österreich ist einer von insgesamt 20 EU Mitgliedstaaten, der Soldaten zur Umsetzung dieser wichtigen Aufgabe bereitstellt. Das Bundesheer stellt ein Boarding-Team, welches sich aus 15 Personen zusammensetzt. Österreichische Soldaten werden zukünftig Informationen über Flüchtlingsbewegungen sammeln, sowie die Untersuchung von verdächtigen Schiffen ohne Zwangsmaßnahmen vornehmen.

Insgesamt 1.900 Soldaten

Insgesamt nehmen 1.900 Soldaten mit fünf Schiffen, drei Hubschraubern sowie drei Aufklärungsflugzeugen daran teil. Derzeit sind bereits sechs Angehörige des Bundesheeres im Hauptquartier in Rom sowie zwei am italienischen Flugzeugträger Garibaldi in die Mission eingebunden. Die Operation Sophia läuft seit Oktober 2015; das Mandat ist bis Dezember 2017 gültig.

Bisher wurden bei der "Operation Sophia" bereits 103 Schmuggler festgenommen und 396 Boote zerstört. Zudem half die EU Mission anderen Akteuren – wie der italienischen Küstenwache – bei der Zerstörung von weiteren 211 Schlepperbooten. Darüber hinaus sollen in den nächsten Monaten mindestens 700 Mitarbeiter der libyschen Küstenwache durch die EU ausgebildet werden.

Der Aufbau lokaler Fähigkeiten durch Trainingsmaßnahmen ist als nächster wichtiger Schritt zur nachhaltigen Bewältigung der Migrationskrise zu werten, sei aber laut Minister Doskozil noch bei weitem nicht ausreichend: "Libyen muss zukünftig auch beim Grenzschutz am Festland unterstützt werden. Andernfalls wird das Land auch weiterhin als Dreh- und Angelpunkt der Migrationsströme nach Europa missbraucht werden. Ich sehe hier Handlungsbedarf seitens der EU."