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Jahrelange Qualen: Bärin Gjina tapst erstmals ins Gr...

Heute Redaktion
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Drei verletzte, unterernährte und traumatisierte Bären rettete "Vier Pfoten" aus winzigen Verschlägen in Albanien, wo sie ihr Leben lang als Attraktionen missbraucht wurden. Am Montag kamen Tomi, Pashuk und Gjina wohlbehalten im Bärenwald Pristina im Kosovo an. Dort müssen die drei neue Dinge lernen. Zum Beispiel, wie es sich anfühlt im Sonnenschein auf einer Wiese herumzutollen oder etwas anderes außer Bier zu fressen zu bekommen.

Drei verletzte, unterernährte und traumatisierte Bären rettete "Vier Pfoten" aus winzigen Verschlägen in Albanien, wo sie ihr Leben lang als Attraktionen missbraucht wurden. Am Montag kamen Tomi, Pashuk und Gjina wohlbehalten im Bärenwald Pristina im Kosovo an. Dort müssen die drei neue Dinge lernen. Zum Beispiel, wie es sich anfühlt im Sonnenschein auf einer Wiese herumzutollen oder etwas anderes außer Bier zu fressen zu bekommen.

Tomi, Gjina und Pashuk haben in ihren Leben schon mehr Qualen ausgestanden, als ein Tier jemals erleben sollte. Tomi und Gjina waren Bier-Bären. Neben Lokalen in winzigen Verschlägen gehalten, täglich mit Unmengen Bier, dafür mit fast keiner Nahrung gefügig gemacht, vegetierten sie in Albanien dahin.

Müll, Beton, Verletzungen und Käfig neben dem Klo

Tomi lebte in einem zugemüllten Betonkäfig neben den Toiletten eines Restaurants in Ulza, einem Dorf 75 Kilometer von Tirana entfernt. Seine Diät: Brot und Bier. Das Tier war, als die Retter der Vier Pfoten es fanden, massiv verhaltensgestört, sein Oberkörper war mit Verletzungen übersät. 

Gjinas Käfig neben einem Lokal war nur sechs Quadratmeter groß. Die Wirtin flößte ihr täglich bis zu 20 Flaschen Bier ein. Gleichzeitg war Gjina extrem unterernährt. 

Kette war in den Hals eingewachsen, hinterließ tiefe Wunden

Pashuk verbrachte sein Leben an einer Kette, die ihm ins Fleisch des Halses eingewachsen war. Der Tierärzt hinterließ tiefe Wunden als er den Bären losschnitt. Pashuk litt jahrelang in einem dunklen Verschlag neben einem Restaurant in Levan im Südwesten  Albaniens. 

Erst Ende August nahm das leben der drei Bären eine Wendung zum Guten: Vier Pfoten und das albanische Umweltministerium rettete die drei und brachte sie zur Erholung in den Zoo von Tirana. Schließlich wurden die drei betäubt und traten ihre Reise in den Kosovo an. Am Montag wachten sie im Bärenwald von Pristina auf. 

Sonniges Happy End für die drei Bären

Tomi, Gjina und Pashuk konnten ihre ersten Schritte in (relativer) Freiheit tun, die Sonne genießen und im Grünen fressen. "Alle drei Bären haben den Transport sehr gut überstanden und sind wohlauf", freut sich Vier Pfoten-Experte Thomas Pietsch, der die Bären auf ihrer Reise begleitete. "Sie haben ihre Innenbox sofort verlassen, sind neugierig durch das Gehege gelaufen und haben in der Sonne frisches Obst gefressen. Von jetzt an wird es ihnen an nichts mehr mangeln."

Qualvoller Trend: Selfie-Bären

Zwischen 40 und 50 Bären leiden immer noch in Albanien unter entsetzlichen Bedingungen. Thomas Pietsch: "Auch in diesem Sommer sind wieder mehrere Jungbären, die als Selfie-Bären an der Kette über albanische Strände und touristische Hotspots gezerrt wurden, gesichtet worden. Vielen Menschen ist es gar nicht bewusst, wie sehr sie leiden. Daher ist es uns ein Anliegen, gemeinsam mit dem albanischen Umweltministerium sowohl die Bärenbesitzer, als auch die albanische Bevölkerung und alle Touristen auf diesen Missstand aufmerksam zu machen und zum Umdenken zu bewegen."

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