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Jede vierte Wiener Wasserprobe enthält zu viel Blei

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die Firma Aqua Quality Austria untersuchte österreichweit Wasserproben auf 30.000 Wasserdaten. Das Ergebnis der Studie ist erschreckend. Das hochgelobte saubere Trinkwasser in Österreich gibt es zwar, doch bei den Menschen kommt es oft nicht an. Gerade in Wien enthält jede vierte Probe viel zu viel Blei. Schuld daran sind die alten Rohre.

"Es ist kurios: Wir haben alle Voraussetzungen für bestes Wasser, aber dennoch kommt diese Qualität nicht beim Kunden im Wasserglas an" beschreibt Stephan Bruck, Geschäftsführer der AQA die paradoxe Situation in  Österreich. Denn intensive Flächennutzung, der hohe Anteil an nicht öffentlich angeschlossenen Haushalten sowie der Zustand von Hausleitungen und Armaturen setzen der Wasserqualität enorm zu.
Jede fünfte Wasserprobe österreichweit überschreitet Grenzwert

Österreichweit überschritt jede fünfte (21,6 Prozent) analysierte Wasserprobe von öffentlich versorgten Haushalten zumindest einen Grenzwert. Blei und Nickel aus Leitungen und Armaturen waren dabei die Hauptgründe für die schlechte Wasserqualität.

Messwerte bleiben konstant schlecht

Erschreckend: Obwohl die Blei-Rohr-Problematik schon seit langem bekannt ist, werden von Messung zu Messung die Werte nicht wiklich besser. In Wien sind 27,3 Prozent der unteruchten Proben betroffen. Vereinzelt erhöhte Werte bei Chrom, Kupfer oder Nitrat komplettieren schließlich den chemischen Cocktail unseres Trinkwassers.
Hausbrunnen oft mit Nitrat belastet

Im ländlichen Raum besteht das Problem, dass nahezu eine Million Menschen laut AQA-Angaben ihr Wasser nicht von der zentralen Wasserversorgung sondern zum Beispiel aus Hausbrunnen beziehen. Gerade in den östlichen Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Wien ist Wasser oft mit Nitraten belastet. 21,5 % der Proben in Niederösterreich, 22,5 % der Proben im Burgenland und 22,6 % der Proben in Wien überschritten den Nitrat-Grenzwert. Laut Analyse sind 40 % aller Hausbrunnen als "nicht genusstauglich" einzustufen.

Auf der nächsten Seite finden Sie, was Sie gegen verschmutztes Wasser tun können

Das können Sie tun:

Kein Stagnationswasser trinken

Die Grenzwerte werden am stärksten im sogenannten "Stagnationswasser" überschritten. Wenn das Wasser - oft stundenlang - in den Leitunge steht, ist die Qualität am schlechtesten. Drehen Sie den Wasserhahn voll auf und lassen sie das kalte Wasser rinnen, bis sich die Temperatur nicht mehr verändert.

Hausbrunnen: Achtung bei Sommerwohnsitzen, nach starkem Regen und Hochwasser. Hausbrunnen sollten im Idealfall jede Saison einmal getestet werden.