Politik

Jeder dritte Asylwerber minderjährig

Heute Redaktion
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Bild: fotokerschi.at

Im Vorjahr kamen exakt 8.486 Minderjährige als Flüchtlinge nach Österreich. Das entspricht 30,24 Prozent aller Asylwerber. Zum Vergleich: Der Anteil weiblicher Flüchtlinge lag bei 24,17 Prozent.

Besonders alarmierend: Fast 2.000 Minderjährige flüchteten 2014 ohne Begleitperson. Das zeigt die Beantwortung einer FPAnfrage an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP). Die Ressortchefin machte sich am Wochenende in Linz und Thalham (Oberösterreich) ein Bild über die Zeltstädte.

Während Mikl von einer "Ausnahmesituation" spricht, ärgert sich ein Ministeriumsinsider gegenüber "Heute": "Würden die Länder ihre Aufgaben erfüllen, müsste der Bund nicht mit Zelten vor Obdachlosigkeit schützen." Gerade die Grünen sollten mit Kritik vorsichtig sein: "Die verantwortliche grüne Landesrätin in Salzburg steht bei der Unterbringung von Flüchtlingen an letzter Stelle aller Länder."

 
Kasernen statt Zeltstädte: Am Montag fällt Entscheidung

Das Bundesheer habe riesige Liegenschaften und Kasernen, die zum Teil leer stünden, sagte Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) am Sonntag. "Kein Mensch versteht, warum diese nicht für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden" oder dass rechtliche Probleme vorgeschoben werden.

Verteidigungsminister Gerald Klug (SP) erklärte hingegen, das Bundesheer verfüge derzeit über "keine leer stehenden Kasernen". Man könne aber einzelne Gebäude als Übergangslösungen anbieten. Sein Ressort überprüfe gerade die Lage, am Montag soll es eine Entscheidung geben.