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Jeder sechste Österreicher ist psychisch krank

Österreicher leiden häufiger an psychischen Krankheiten wie andere EU-Bürger. Der Anteil ist bei uns überdurchschnittlich.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

In der gesamten EU leiden durchschnittlich 17,3 Prozent der Menschen an einer psychischen Krankheit. Österreichs Wert liegt darüber, mit 17,7 Prozent leidet hierzulande ein überdurchschnittlich großer Anteil an Erkrankten.

Die Vergleichsstudie, die das belegt, wurde am Donnerstag veröffentlicht und betrifft das Jahr 2016. Durchgeführt hat sie die EU-Kommission in Zusammenarbeit mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Die Art der psychischen Erkrankung wurde in der Studie nach Häufigkeit gereiht. An erster Stelle stehen Angststörungen, gefolgt von Depressionen und Missbrauch von Alkohol und anderen Drogen.

Fast 84 Millionen EU-Bürger (inkl. Österreich) leiden an psychischen Erkrankungen.

Am allerhäufigsten sind psychische Krankheiten in Finnland und den Niederlanden, am seltensten in Rumänien, Bulgarien und Polen. Die Dunkelziffer könnte aber besonders in Ländern, wo solche Krankheiten als Tabu gelten, noch sehr hoch sein.

Weil die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) an der Studie beteiligt war, wurden natürlich auch die Kosten dieser Erkrankungen für den Staat und das Wirtschaftssystem ermittelt.

Für die Behandlung und Medikamente sowie auch für die Arbeitsausfälle der Betroffenen liegen die Kosten in Österreich laut der Studie bei fast 15 Milliarden Euro. Das sind 4,33 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (im Jahr 2015). Im EU-Durchschnitt waren es 4,1 Prozent, insgesamt also mehr als 600 Milliarden Euro.

Das Wohlbefinden und die Gesundheit hänge oft mit dem sozialen und wirtschaftlichen Status der Person zusammen, meint der für Gesundheit zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis.

Menschen mit niedriger Bildung und geringem Einkommen sind häufiger von chronischen Depressionen betroffen und haben eine geringere Lebenserwartung.

Die EU-Staaten wurden dazu aufgerufen, weiter an besseren Versorgungs- und Präventionsmaßnahmen zu arbeiten. (red)