Politik

Jetzt ist viel Impfstoff da, aber keiner will ihn

Immer mehr Impfstoff wird nach Österreich geliefert. Das Problem: Gegen ein Vakzin gibt es sogar unter Medizinern Vorbehalte.

Heute Redaktion
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AstraZeneca liefert sein Vakzin an Österreich.
AstraZeneca liefert sein Vakzin an Österreich.
Picturedesk

Bei den Impfungen sei man auf einem guten Weg, sagte Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Am Donnerstag werde die 100.000er Grenze beim sogenannten "zweiten Stich" überschritten. Damit hätten diese Menschen einen vollständigen Impfschutz aufgebaut. Im Ministerrat seien heute Zukäufe von 6 Millionen Impfstoff-Dosen im Rahmen der EU-Verträge fixiert worden.

4,7 Millionen Dosen daraus werden vom Pharmaunternehmen Moderna "beginnend mit Ende des zweiten Quartals nach Österreich kommen". Weitere 1,2 Millionen Dosen werden vom Unternehmen Valneva mit Jahresende folgen. Das ist ein französischer Impfstoff mit österreichischen Wurzeln, der besonders auf Kinder und Jugendliche abzielt. Doch warum wurden gerade diese beiden Vakzine bestellt?

Mutation als Problem

Österreich wollte bei seiner Impfstrategie massiv auf den Impfstoff von AstraZeneca setzen. Das Vakzin weist eine Wirksamkeit gegen das Coronavirus von über 70 Prozent. Das Problem: Die Präparate von Biontech/Pfizer und Moderna liegen bei etwa 95 Prozent. Und: AstraZeneca hat der südafrikanischen Mutation kaum etwas entgegenzusetzen.

Ärzte in Salzburg und der Steiermark rebellieren regelrecht, weil sie mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden sollen. Dieser biete aber weit weniger Schutz als jener von Pfizer oder Moderna, so die Kritik. Mittlerweile haben sich bereits 250 niedergelassene Ärzte der Initiative "Salzburg impft fair" angeschlossen.

388,3 Millionen Euro Kosten

Auch in der Bundeshauptstadt bestätigt der Wiener Gesundheitsverbund gegenüber der APA eine "Stimmung gegen AstraZeneca". Diese gebe es in einigen Einrichtungen. Aber: "Das ist ein genau so zugelassener Impfstoff mit einer nachgewiesenen hohen Wirksamkeit wie die anderen, die eingesetzt werden."

Bisher hat Österreich 30,5 Millionen Impfstoffdosen geordert. Im Detail 5,9 Millionen von AstraZeneca, 2,5 Millionen von Johnson&Johnson, 11,1 Millionen von Biontech/Pfizer, drei Millionen von CureVac, 4,7 Millionen von Moderna, 1,9 Millionen von Novavax und 1,2 Millionen von Valneva sowie 200.000 von Sanofi. Die Kosten: 388,3 Millionen Euro. Zugelassen in der EU sind bisher nur Niontech/Pfizer, AstraZeneca und Moderna.

Die Lieferungen mit AstraZeneca laufen nun an – nur so wirklich haben wollen den Pieks nicht einmal Ärzte.

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