Während sich die Coronaviren aktuell zurückhalten und anderen Viren, die vor allem grippale Infekte verursachen, den Vorrang lassen, kommt jetzt eine andere Welle auf Österreich zu: die sogenannte Grippewelle.
"In Österreich derzeit sporadische Influenzavirusaktivität - vorrangig Influenza A Viren." Das berichtete das Diagnostische Influenzanetzwerk Österreich (DINÖ) unter der Leitung von MedUni-Wien-Virologin Monika Redlberger-Fritz am Mittwoch. Unterdessen habe in anderen europäischen Ländern die Influenzavirusaktivität bereits begonnen.
"In Norwegen und Frankreich werden bereits regionale Fälle gemeldet, in den Niederlanden lokale. In Österreich handelt es sich noch um eine sporadische Aktivität, doch wird jetzt steigen und in vier bis fünf Wochen kann man mit dem Beginn der Welle rechnen", so Redlberger-Fritz im "Heute"-Gespräch. Damit könnte das Influenzavirus - wie auch im vergangenen Jahr - viele direkt nach den Weihnachtsfeiertagen ins Bett zwingen. "Ob es in der ersten, zweiten oder dritten Jännerwoche so richtig losgeht, kann man jetzt noch nicht sagen", erklärt die Virologin.
„In vier bis fünf Wochen kann man mit dem Beginn der Welle rechnen.“
Jedenfalls ist in den untersuchten Proben von ausgewählten niedergelassen Ärzten aus ganz Österreich sowie von hospitalisierten Patienten vor allem aus dem Raum Wien bereits jetzt ein enormer Anstieg zu verzeichnen.
In vier österreichischen Bundesländern konnten bisher besagte sporadische Influenzavirusaktivitäten nachgewiesen werden. Während in Niederösterreich und der Steiermark erst vereinzelte Fälle von Influenzavirusinfektionen aufgetreten sind (gelb), gab es in Wien und Oberösterreich bereits wiederholte Fälle. Die beiden Bundesländer sind deshalb auf Orange gesetzt. Die nächste Stufe ist rot für die Grippewelle.
Wer sich noch nicht die gratis Influenzaimpfung geholt hat, sollte es deshalb unbedingt jetzt tun, rät Monika Redlberger-Fritz. Zu spät ist es zumindest noch nicht, da es nach dem Pieks etwa zehn bis 14 Tage dauert, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat.
