Nicht nur Punsch und Kekse begleiten uns durch die Adventzeit, auch Husten und Schnupfen gehören zu dieser Jahreszeit einfach dazu. Verantwortlich dafür sind Rhinoviren – zumindest hauptsächlich. Die RNA-Viren, die Infektionen der oberen Atemwege und damit klassische Erkältungen auslösen, dominieren derzeit das Infektionsgeschehen in Österreich.
Doch auch bei anderen Viren wurde im Sentinelsystem des Zentrums für Virologie der MedUni Wien eine hohe Aktivität festgestellt: saisonale Coronaviren sind jetzt klar auf dem Vormarsch. "12 Prozent Positivrate im Sentinelsystem. Vor allem deutlicher Anstieg von Infektionen mit HCoV-NL63", schreibt MedUni-Wien-Virologin Judith Aberle auf Bluesky.
Das humane Coronavirus NL63 wurde erstmals im Jahr 2004 bei einem sieben Monate alten Kind mit Bronchiolitis identifiziert. Die typischen Symptome von diesem Coronavirus, das in der Regel die oberen Atemwege betrifft, sind Fieber, Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl, wozu auch Gliederschmerzen zählen. Ein grippaler Infekt, wie er sozusagen im "Bilderbuch" steht.
Allerdings kann das Virus auch in den unteren Atemwegen schwere Infektionen verursachen. Die Folge sind Bronchitis oder eine Lungenentzündung.
Keine Veränderung gibt es hingegen bei den Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 (8,6 Prozent), das uns seit mittlerweile vier Jahren begleitet. Allerdings gibt es weitere RSV-Nachweise und Fälle der echten Grippe. "Nachweis sporadischer Infektionen mit RSV und Influenza A." Höchste Zeit, sich gegen Corona, Influenza und RSV impfen zu lassen, rät Aberle: "Sehr guter Zeitpunkt für die Impfung."
