Coronavirus

Jetzt schon 300 Fälle – Omikron auf der Überholspur

Omikron zeigt in anderen Ländern bereits, wie gefährlich die Situation werden kann. Auch in Österreich explodiert die Zahl der Fälle.

Leo Stempfl
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Die Prognosen zu Omikron bereiten den Experten große Sorgen.
Die Prognosen zu Omikron bereiten den Experten große Sorgen.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Von Tag zu Tag werden mehr Corona-Infektionen der Omikron-Variante zugerechnet. Den bisher größten Knaller setzte es Montagfrüh in Wien. Für Österreich waren zu diesem Zeitpunkt insgesamt 80 Omikron-Fälle ausgewiesen, 37 davon in Wien. Doch diese Zahlen waren längst überholt – 217 sollen es alleine in Wien sein, hieß es aus dem Büro des Gesundheitsstadtrats.

Omikron-Explosion in Wien – plötzlich mehr als 200 Fälle >>

Die Behörden hinken derzeit massiv hinterher, vor allem in den restlichen Bundesländern läuft die Testinfrastruktur an ihren Belastungsgrenzen. Seit Wochen werden gar nur mehr positive Fälle in das Elektronische Melderegister des Bundes eingetragen, denn regelmäßig kam es zu Ausfällen. Ob und wann man ein PCR-Testergebnis bekommt, ist vielerorts reine Glückssache.

Dementsprechend schleppend läuft auch die Sequenzierung, die genauere Untersuchung der Proben auf Virusvarianten. Nur rund acht Prozent aller positiven Proben werden derzeit einer Mutation zugeordnet, also genauer daraufhin sequenziert, wie die Zahlen der AGES zeigen.

Schon 300 Fälle

Einen genaueren Einblick gibt die Übersicht der sogenannten "Variants of Concern" in Österreich. Mit Stand 20. Dezember gab es demnach bereits 297 Omikron-Fälle in Österreich. Für Wien sind aber nur 193 Fälle ausgewiesen, die Zahl dürfte also bereits überholt sein. 

In der Kalenderwoche 50 (bis 19.12.) gab es insgesamt 18.974 Corona-Fälle, davon wurden 1.293 der Delta-Variante und 211 der Omikron-Variante zugerechnet, ein Fall der Alpha-Mutation. Bleiben 92 Prozent der Fälle übrig, die keiner Variante zugeordnet – also (noch) nicht sequenziert wurden.

Omikron ist demnach bereits in allen Bundesländern angekommen, die unterschiedlichen Test- und Sequenzierungskapazitäten lassen aber nur ein sehr verzerrtes Bild zu. Insgesamt werden laut AGES-Daten jedenfalls sieben Fälle im Burgenland, zwei in Kärnten, 23 in Niederösterreich, 40 in Oberösterreich, zehn in Salzburg, vier in der Steiermark, zehn in Tirol, fünf in Vorarlberg und 193 in Wien ausgewiesen. 

Erhöhte Übertragbarkeit

Das sagt die AGES zu Delta: "Die Variante ist durch 30 Veränderungen im Spike-Protein gekennzeichnet, sie wurde erstmals in Proben nachgewiesen, die am 11. November 2021 in Botswana und am 14. November 2021 in Südafrika gesammelt wurden. Die Omicron-Variante ist die am stärksten abweichende Variante, die während der Pandemie bisher in signifikanter Zahl nachgewiesen wurde; sie könnte mit einer erhöhten Übertragbarkeit, einer erheblichen Verringerung der Wirksamkeit des Impfstoffs und einem erhöhten Risiko für Reinfektionen verbunden sein."

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    Dicht an dicht standen die Passagiere in London-Stansted in der Schlange für den Flug nach Wien.
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    Leserreporter Konstantin K.