Tirol
Jetzt steht Ischgl eine Klagewelle bevor
Der Verbraucherschutzverein will Ende September in der Causa Ischgl die ersten Klagen von Opfern auf Schadenersatz einreichen.
Im März zu Beginn der Corona-Pandemie sorgte der Wintersportort Ischgl weltweit für Negativ-Schlagzeilen. In der Après-Ski-Bar "Kitzloch" hatten sich zahlreiche Gäste mit Corona infiziert. Der Touristenort trug maßgeblich zur Verbreitung des Virus in Europa bei.
6.000 Urlauber meldeten sich
Der Verbraucherschutzverein will nun Ende September erste Klagen von Opfern auf Schadenersatz und Anerkennung von Folgeschäden einbringen. Tausende Urlauber aus verschiedenen europäischen Ländern haben bereits im April Beschwerden beim Verbraucherschutzverein eingereicht, "Heute" berichtete.
In einzelnen Fällen geht es laut VSV-Obmann Peter Kolba um bis zu 100.000 Euro. Insgesamt haben sich 6.000 Tirol-Urlauber als Geschädigte gemeldet.
Zu spät reagiert
Darunter seien auch Fälle aus Deutschland, die entweder durch die Erkrankung gestorben seien oder wie im Fall eines Mannes aus dem Rheinland nach langem Aufenthalt auf der Intensivstation mit Folgeschäden zu kämpfen hätten.
Laut Kolba hätten die Verantwortlichen zu spät und nicht umfassend genug reagiert. Aus Ischgl sei das Virus in 45 Staaten getragen worden.