Ukraine

Jetzt stellt sich erstmals auch China gegen Russland

China will keine Ersatzteile für Flugzeuge mehr nach Russland liefern. Damit setzt Peking erstmals ein kleines Zeichen, auf welcher Seite man steht.

Tobias Kurakin
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Wladimir Putin und Xi Jinping
Wladimir Putin und Xi Jinping
ALEXEI DRUZHININ / AFP / picturedesk.com

Bisher hat sich China aus dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine möglichst herausgehalten und versucht, weder bei den westlichen Partnern noch beim russischen Präsidenten Wladimir Putin merkbar anzuecken. Nun hat sich jedoch die Regierung in Peking erstmals für eine Maßnahme entschieden, die einer Sanktion nahekommt.

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Während die Europäische Union und die USA bisher mit voller wirtschaftlicher Härte und überraschender interner Geschlossenheit gegen Russland vorgegangen sind, hat China heute erstmals ebenfalls Russland wirtschaftlich wissen lassen, dass sie den Krieg gegen die Ukraine nicht vollends unterstützen.

Flugzeugteile werden nicht mehr geliefert

Laut der russischen Flugsicherheitsbehörde "Rosawiazia" hat sich das Regiment in Peking geweigert, russische Fluggesellschaften mit Ersatzteilen für Flugzeuge zu versorgen. Zuletzt hatte China auch schon angekündigt, die Ukraine humanitär unterstützen zu wollen.

Als möglicher Alternativ-Versorger für Flugzeugteile wird in Moskau mittlerweile die Türkei in Betracht gezogen, wo mittlerweile auch Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und seinem ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba stattfinden. Doch, wie auch schon bei den letzten Gesprächen, dürfte auch dieses Mal kein Konsens erzielt worden sein. Die Kämpfe dürften demnach weitergehen.

Unklar bleibt, wie China nun in der Folge weiter auf den Krieg reagieren wird. Generell sitzt das Land, das von Xi Jinping regiert wird, zwischen den Stühlen im Konflikt. Zum einen ist China auf russische Rohstoffe angewiesen, zum anderen jedoch auf die westlichen Handelspartner.

Eine klare Positionierung im Konflikt dürfte China demnach wirtschaftlich nur schaden. Zuletzt hat sich das asiatische Land auch als Vermittler angeboten. Dieses Angebot dürfte jedoch nicht auf offene Ohren stoßen, immerhin liegt der Verdacht nahe, dass Wladimir Putin seinen chinesischen Amtskollegen schon vor der Invasion über den Kriegsbeginn informiert haben soll. 

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    Sibirische Kälte bei den Friedensgesprächen am 10. März 2022 im türkischen Antalya. 
    Sibirische Kälte bei den Friedensgesprächen am 10. März 2022 im türkischen Antalya.
    Turkish Foreign Ministry/Handout via REUTERS