Niederösterreich

"Jihad-Nazi" wollte Justizwache mit Buttermesser töten

Ein 26-jähriger Tschetschene versuchte in Krems eine Justizwache mit einem Buttermesser zu töten, verteilte Nazi- und Jihad-Botschaften.

Teilen
Aussenansicht der JA Stein und ein Buttermesser.
Aussenansicht der JA Stein und ein Buttermesser.
Montage/iStock, Daniel Schaler

Schon im Jahr 2015 wurde ein mehrfach vorbestrafter 26-jähriger Tschetschene zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt – wegen Raubes, Körperverletzung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt. Seither gab er sich in Krems-Stein und der Karlau größte Mühe seinen Aufenthalt im Häfen zu verlängern. Am Montag wurde in Krems einmal mehr verhandelt.

Der Häftling aus dem Kaukasus soll unter anderem im Dezember 2020 versucht haben, einen Beamten im Krems mit einem Buttermesser zu erstechen. Schon im Jänner war er dafür vor Gericht gestanden, der Prozess ist ein äußerst langwieriger. Der Insasse hatte wie berichtet mehrere Kleidungsschichten übereinander angezogen, um einen möglichen Einsatz des Elektroschockers weniger zu spüren.

Jihad, Nazi oder beides

So randalierte er dann in der Zelle, so dass die Beamten der Anstalt die Tür öffnen mussten. Als der Justizbeamte die Zellentüre aufsperrte, attackierte der Beschuldigte laut Anklage den Wärter sofort per Tritt. Mit einem Messer soll er dann versucht haben, den Justizwachebeamten in den Hals zu stechen. Doch der Beamte hatte Glück, am Helm einen Genickschutz zu tragen, daher ging der Angriff glimpflich aus.

Der Beschuldigte landete anschließend in der Justizanstalt Graz-Karlau wo er sofort wieder ungut auffiel. Aus Teilen von Bettdecke bastelte der Insasse dort laut Anklage eine Puppe, die eine Maschinenpistole in der Hand hielt, sowie den Schriftzug "Jihad". Kurz darauf änderte er seine Gesinnung offenbar, schrieb "Sieg Heil" mitsamt Hakenkreuz auf einen Zettel, übergab diesen einen Beamten. Mehrmals bedrohte er Mitarbeiter im Gefängnis, teils mit dem Tod. Sätze wie "Komm rein zu mir, dann wirst du sehen, was mit dir Pumuckl passiert!" oder "Ich fi*** deine Kinder, wenn ich draußen bin", bekamen die Justizwachen demnach regelmäßig zu hören.

Gepflegter Auftritt vor Gericht

Beim Prozesstermin am Montag in Krems gab sich der Angeklagte dann reuig und als Unschuldslamm, erklärte er sei auf kaltem Entzug gewesen und der wichtige Kontakt zu einem Bruder, der ebenfalls in Krems-Stein einsaß, sei ihm trotz Versprechen verweigert worden. Die Situation mit dem Buttermesser und den vielen Pullovern schilderte er auch anders: "Ich wusste, ich werde wieder geschlagen und wollte mich nur wehren, ein normaler Widerstand halt. Es ist außerdem nicht möglich mit einem Buttermesser zu töten."

Dass der 26-Jährige die "Mitleidstour" fahren würde, hatte die Staatsanwältin den Geschworenen aber bereits zuvor prophezeit. "Er kennt die Abläufe vor Gericht, weiß sich zu benehmen, wenn es darauf ankommt." Im Gefängnis mache er den Mithäftlingen und Beamten aber weiter das Leben schwer. Die Richterin arbeitete am Montag viele der offenen Punkte der Anklage ab, ein Urteil fällt frühestens nächste Woche.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>10.05.2024: Kaleen raved Österreich ins Song-Contest-Finale Sie hat es geschafft!</strong> Kaleen hat uns in den Showdown am Samstag gesungen. Dort geht es dann um den Sieg. <strong><a data-li-document-ref="120035822" href="https://www.heute.at/s/kaleen-raved-oesterreich-ins-song-contest-finale-120035822">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
    10.05.2024: Kaleen raved Österreich ins Song-Contest-Finale Sie hat es geschafft! Kaleen hat uns in den Showdown am Samstag gesungen. Dort geht es dann um den Sieg. Weiterlesen >>
    JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com