JKU-Erfindung kann zwei Mio. Menschenleben retten

Zwei Jahre forschten Medina Hamidovic (Foto) und ihr Team an der neuartigen Methode, kleinste Krankheitserreger im Trinkwasser festzustellen.
Jetzt haben sie es geschafft, können Millionen Menschen retten.
Denn: Jährlich sterben etwa zwei Millionen Menschen an verunreinigtem Wasser, etwa eine Milliarde Menschen (immerhin jeder achte) hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Für sie ist es jeden Tag gefährlich, Wasser zu trinken. Denn: "Einige Parasiten sind robust und widerstandsfähig gegen herkömmliche Desinfektionsmittel und für manche dieser Erreger wurde bis heute noch kein geeignetes Desinfektionsmittel gefunden. Darüberhinaus sind viele dieser Krankheitserreger sehr klein und können nur schwer im Wasser nachgewiesen und unschädlich gemacht werden", so die Linzer Kepler-Universität heute, Mittwoch, in einer Aussendung.
Methode gefunden, um Krankheitserreger im Wasser nachzuweisen
Die JKU-Forscherin Medina Hamidovic hat es aber geschafft, mit ihrer Erfindung (ein neuartiges mikrofluides System) das Unmögliche möglich zu machen: nämlich einfach, schnell und kostengünstig das Wasser auf gefährliche Krankheitserreger zu testen.
Sie kombinierte medizinisches und technisches Know-how der JKU mit dem ihres Kooperationspartners, der Heriot-Watt-Uni in Schottland. "Nach zweijähriger Forschungsarbeit gelang es ihr, eine Testmethode so zu optimieren, dass ein Wassertropfen ausreicht, um binnen zwei bis drei Stunden (zum Vergleich: andere Tests dauern Tage) Krankheitserreger verlässlich nachzuweisen", so die JKU. Und das alles um einen Euro – und somit auch leistbar für Entwicklungsländer.
"Dieses neuartige mikrofluidische System bedeutet einen großen technologischen und medizinischen Fortschritt und wird uns helfen, neue Desinfektionsmittel zu finden und somit weitere Krankheitsausbrüche aufgrund von verunreinigtem Wasser zu verhindern", ist Hamidovic überzeugt.
JKU-Forscherin für Wissenschaftspreis nominiert
Industriepartner, vor allem zwei große Wasserlieferanten Großbritanniens, werden das System nun bis Ende 2020 testen, 2021 soll ein adaptiertes System weltweit zugänglich gemacht werden. Für ihre Arbeit wurde Hamidovic für den "Women in Technology"-Preis der USA nominiert.
Hier ein Facebook-Video zur Forschung von Medina Hamidovic:
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