Neues Detektionssystem

Mit KI – Luftraum soll auf Drohnen "abgehört" werden

Mit künstlicher Intelligenz und neuen Mikrofonarrays will Joanneum Research Drohnen künftig leise und präzise im Luftraum orten.
Newsdesk Heute
22.10.2025, 08:15
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Drohnen sind praktisch, können aber auch schnell zur Gefahr werden – zum Beispiel, wenn sie leichtsinnig gesteuert oder für kriminelle, militärische oder sogar terroristische Zwecke missbraucht werden. Genau diesen Drohnen will Joanneum Research jetzt den Kampf ansagen: Das steirische Forschungsunternehmen entwickelt spezielle Detektionssysteme, die den Luftraum "abhören", ohne selbst Signale auszusenden.

Damit der Himmel über uns sicherer wird, tüftelt man bei Joanneum Research am akustischen Aufspüren von Drohnen. Martin Blass forscht am Institut für Digitale Technologien an einer Methode, um diese unbemannten Fluggeräte – sogenannte UAS – mit Hilfe von Geräuschen zu erkennen. Im Unterschied zu Radarsystemen, die aktiv Wellen aussenden und dadurch auffallen, bleibt die akustische Detektion unauffällig. "Das macht sie besonders wertvoll in sicherheitskritischen Szenarien", sagt Projektleiter Blass.

KI unterscheidet Geräuschmuster

Herzstück des Ganzen ist die künstliche Intelligenz. Sie kann verschiedene Geräuschmuster auseinanderhalten und Drohnen auch dann erkennen, wenn es rundherum laut ist. Dafür werden die Systeme mit den typischen Geräuschen unterschiedlicher Drohnentypen trainiert.

Forschungsgruppenleiter Martin Graf erklärt: "Mithilfe von Mikrofonarrays werden Schallquellen aus unterschiedlichen Richtungen aufgenommen, und aus den Laufzeitunterschieden der Signale lässt sich die Position einer Drohne bestimmen." Aktuell konzentriert sich das Team auf die Entwicklung von 3D-Mikrofonarrays in Halbkugelform, damit Drohnen auch in der Höhe punktgenau geortet werden können.

Im Dezember 2025 startet das neue Forschungsprojekt UAS-CheckPoint. Ziel ist es, ein Netz verteilter, intelligenter Sensorknoten zu errichten. Diese "Checkpoints" sollen auf Dächern, Masten oder Fahrzeugen installiert werden und kombinieren Audio-, Video-, GNSS- sowie Remote-ID-Module mit einer eigenen Recheneinheit.

So lassen sich Drohnenbewegungen großflächig erfassen und über weite Strecken verfolgen. Unterstützt wird das Projekt von Partnern wie dem AIT Austrian Institute of Technology und Austro Control, gefördert wird es von der FFG.

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