Wirtschaft

Keine Rabatte mehr für Millionen Supermarkt-Kunden

Dem jö Bonus Club droht eine hohe Geldstrafe. Bis zur Klärung vor Gericht müssen Millionen Kunden auf Vorteile aus dem Aktionsprogramm verzichten.

Roman Palman
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Zahlreiche Mitglieder im jö Bonus Club müssen nun auf ihre persönlichen Rabatte verzichten. Symbolbild
Zahlreiche Mitglieder im jö Bonus Club müssen nun auf ihre persönlichen Rabatte verzichten. Symbolbild
Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Seit seiner Gründung durch REWE, OMV & Co. im Jahr 2019 haben sich über vier Millionen Österreicher für den "jö Bonus Club" angemeldet. Nun steht das bekannte Kundenbindungsprogramm unter Beschuss. Die Datenschutzbehörde (DSB) wirft den Betreibern vor, Daten von Kunden ohne deren Zustimmung zusammengeführt und ausgewertet zu haben, und brummte dem Bonus Club eine Strafe in Höhe von zwei Millionen Euro auf. Das berichtet der ORF.

Laut "Kronen Zeitung" wurden konkret jene Fälle beanstandet, bei denen sich Kunden via Flyer oder Webseite für den Bonus Club angemeldet haben. In Summe soll es dabei um bis zu 2,3 Millionen Österreicher gehen – generell aber hätten nur etwa 80 Prozent der Auswertung ihrer Daten (Profiling) zugestimmt.

Kunden fallen um Vorteile um

Bis die Berufung der Unternehmer vor dem als völlig überlastet geltenden Bundesverwaltungsgericht geklärt ist, könnte es aber noch einige Zeit dauern. Ein Teil der Kunden fällt bis dahin wohl um ihre jö Bonus Club-Vorteile um, denn diese wurden mit der Datenauswertung vorübergehend ausgesetzt.

Der jö Bonus Club kann anhand der gesammelten Daten das Einkaufsverhalten seiner Kunden auswerten und so maßgeschneiderte Angebote erstellen.
Der jö Bonus Club kann anhand der gesammelten Daten das Einkaufsverhalten seiner Kunden auswerten und so maßgeschneiderte Angebote erstellen.
UÖBC/Hofer / OTS

Zwar können die Betroffenen weiter Bonuspunkte sammeln und einlösen, aber sie bekommen derweil keine auf sie persönlich zugeschnittenen Angebote mehr. Auch die regelmäßigen Rabattbons, die per Post zugestellt werden, fallen weg. "Auch das hängt an der Profilierung, die haben wir bei den Betroffenen gestoppt. Wir setzen das bis zur Klärung auf Hold", so jö-Boss Mario Rauch.

Bei den Kunden, die sich über die App oder an den Terminals in den Geschäften angemeldet haben, läuft das Profiling derzeit weiter.

Der Bonus Club gibt sich "optimistisch", und ist sich "recht sicher" mit seiner Beschwerde gegen die Millionenstrafe Erfolg zu haben. Gleichzeitig betont die Geschäftsführung, den Datenschutz sehr ernst zu nehmen.

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