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Johannes Paul II und Johannes XXIII. sind heilig
Zwei große Päpste werden am Sonntag von Papst Franziskus heilig gesprochen: Johannes Paul II., Marienverehrer und erster slawischer Papst und Johannes XXIII., Italiener und der große Reformpapst. Mit dem großen "Heute.at"-LIVE-Ticker sind sie immer up to date. Alle Infos, alle Facts, in Echtzeit.
Eine Million Gläubige, 6.000 Priester, 1.500 Bischöfe, 150 Kardinäle und zwei Päpste waren am Sonntag dabei, als Johannes Paul II. und Johannes XXIII. heilig gesprochen wurden. Die Zeremonie war ergreifend, teilweise konnte man eine Stecknadel fallen hören. Aber: Es kam zu einem Mega-Polizeieinsatz, Dutzende Taschendiebe wurden festgenommen, Hunderttausende gefälschte Souvenirs beschlagnahmt.
24 Staatsoberhäupter und Monarchen, darunter König Juan Carlos von Spanien sowie zehn Regierungschefs und zahlreiche Minister kamen nach Rom. Aus Österreich nahm Vizekanzler Michael Spindelegger teil. Delegationen aus 93 Ländern wurden vom Präfekten des päpstlichen Hauses empfangen. Viele Gläubige übernachteten schon in der Umgebung des Petersplatzes. Kirchen öffneten ihr Pforten, im Altarraum schliefen die Pilger.
Unter sie mischten sich aber auch viele Kriminelle. Die Polizei marschierte mit 10.000 Beamten auf und hatte bei der Feier mit einer Million Menschen alle Hände voll zu tun. Rund 700.000 gefälschte Souvenirs mit dem Bild von Papst Franziskus, Johannes Paul II. und Johannes XXIII. sind kurz vor der großen Heiligsprechung beschlagnahmt worden. Mehrere Taschendiebe, die sich unter die Massen der Pilger gemischt hatten, wurden von der Polizei festgenommen. Sieben Millionen Euro hat der Mega-Einsatz gekostet.
Highlights der Zeremonie: Trotz der vielen Leute herrschte oft andächtiges Schweigen unter den Gläubigen, die nach der Heiligsprechung in Tränen ausbrachen. Reliquien der neuen Heiligen wurden in wertvollen Behältern zum Papstaltar gebracht. Floribeth Mora Diaz, die Frau aus Costa Rica, deren medizinisch unerklärliche Heilung zur Begründung der bevorstehenden Heiligsprechung von Johannes Paul II. beigetragen hatte, trug eine Reliquie des polnischen Pontifex - eine Ampulle mit seinem Blut - zum Altar.
Das Reliquiar von Johannes XXIII. mit Hautpartikeln des neuen Heiligen wurde von vier Neffen von Angelo Roncalli gebracht. Die Hautpartikel waren bei der Exhumierung der Leiche für die Seligsprechung des Italieners im Jahr 2000 entnommen worden.
Schon bei der Totenmesse forderten Sprechchöre für Johannes Paul II. "Santo subito!" (Sofort heilig!). Für ihn wurde die fünfjährige Wartefrist zur Seligsprechung außer Kraft gesetzt. Er soll zwei Frauen geheilt haben. Eine Nonne wurde von der Parkinson in fortgeschrittenem Stadium erlöst, eine andere genas von einer Hirnverletzung.
Johannes XXIII. war nur knapp fünf Jahre im Amt. Doch die Veränderungen, die der "gute Papst" mit dem Vatikanischen Konzil einleitete, sind bis heute spürbar.
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Eine Million Gläubige, 6.000 Priester, 1.500 Bischöfe, 150 Kardinäle und zwei Päpste waren am Sonntag dabei, als Johannes Paul II. und Johannes XXIII. heilig gesprochen wurden. Die Zeremonie war ergreifend, teilweise konnte man eine Stecknadel fallen hören.