Wien

Beliebter Edel-Döner in Wien muss "unter Tränen" schließen

Statt auf Fast Food hatte sich "John Döner" auf Genuss und Nachhaltigkeit spezialisiert. Jetzt macht der Betrieb dicht, die Teuerung wurde zu heftig.

Roman Palman
Das Lokal "John Döner" in der Wiener City servierte "Döner 2.0".
Das Lokal "John Döner" in der Wiener City servierte "Döner 2.0".
Sabine Hertel

Das "John Döner" sollte die Zukunft des Döner-Genusses mitten in der Wiener City werden. Die beiden Gründer Christoph Speiser und Manuel Aibler kehrten dem schnöden Fast Food den Rücken und transformierten das bekannte Straßen-Essen in einen Bio-Genuss mit Fokus auf Nachhaltigkeit. 

Die richtigen Zutaten hatte man schon bei der Eröffnung Mitte Februar diesen Jahres allesamt dabei, doch die gebotene Qualität hatte ihren Preis. Bio-Henderl, Lachsforelle und Gemüse-Spieße aus heimischer Erzeugung spiegelten sich auch auf den Kundenrechnungen wieder: das vegane bzw. vegetarische Döner gab es ab 7,90 Euro, wer seinen Fladen mit Fleisch oder Fisch gefüllt haben wollte, musste bereits mehr als zehn Euro hinblättern.

In der Marc-Aurel-Straße im Herzen des Wiener Bermuda-Dreiecks mangelte es jedenfalls nicht an Kundschaft. "Die Umsätze waren gut und das Lokal gut besucht", schildert Co-Gründer Manuel Aibler gegenüber dem "Kurier". Der große Traum einer Expansion und mehreren Filialen begann sich schon eine Woche später durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und der Energiepreis-Explosion in Luft aufzulösen.

Aibler über die plötzlich desaströse Situation: "Dann stiegen unsere Energiekosten auf das Achtfache und man hat gemerkt, dass auch die Leute wegen der Teuerung weniger Essen gehen". Die Inhaber versuchten sich an Einsparungen, ohne ihre Vision vom Edel-Döner aufzugeben. 

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    Was es nur hier gibt: Döner mit Lachsforelle.
    Was es nur hier gibt: Döner mit Lachsforelle.
    Sabine Hertel

    Lokal-Schließung "unter Tränen"

    Doch alle Maßnahmen konnten die enormen Mehrkosten nicht mehr abfangen: "Wir hätten die Preise erhöhen müssen und das, obwohl wir schon im oberen Preissegment angesiedelt sind. Aber die Leute haben den Döner im Kopf mit fünf Euro abgespeichert. Unsere Preise sind dann schon ein Schreckmoment“, weiß auch Aibler. Die selbe Akzeptanz wie bei höherwertigen Burgern gebe es für Döner noch nicht.

    "Wir verkünden diese Nachricht unter Tränen und es fällt uns extrem schwer aber wir können das Lokal leider nicht mehr weiterführen. Die aktuelle Situation, die steigenden Rohstoff- und Energiepreise lassen uns leider keine Wahl", machte das Team Anfang der Woche das Ende von "John Döner" offiziell. 

    Aibler hält im "Kurier"-Talk aber weiter an seiner Überzeugung fest. Auch für Edel-Döner werden die Zeit irgendwann kommen – jetzt ist sie es offenbar noch nicht. Ob der Gründer und sein Kompagnon noch einmal einen Versuch wagen werden, steht noch in den Sternen.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com