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"Joker" Phoenix plädiert bei Oscars für Tierrechte

Diese Oscar-Rede wird wohl Hollywood-Geschichte schreiben. Joaquin Phoenix spricht über den Kampf gegen Rassismus, Sexismus und mehr Tierrechte.

Heute Redaktion
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Mit viel Glanz, Glorie, einer außergewöhnlichen Rede und einem überwiegend veganem Menü ging die 92. Oscar-Verleihung heuer über die Bühne. Schauspieler Joaquin Phoenix wurde als "Bester Hauptdarsteller" geehrt. Bei seiner Dankesrede nutzte der bekennende Veganer die wertvolle Zeit auf der Bühne. Sichtlich gerührt sprach er über den Kampf, sich gegen Ungerechtigkeit stark zu machen – egal ob es um Rassismus, Sexismus, LGBT-Rechte oder mehr Tierrechte geht.

"Wir sprechen vom Kampf gegen den Glauben, dass eine Nation, eine Rasse, ein Geschlecht oder eine Spezies das Recht hat, andere zu dominieren, zu kontrollieren oder auszunutzen"

, so Phoenix.

Viele glauben, wir sind Zentrum des Universums

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Joaquin Phoenix ist dankbar dafür, wie er zu Beginn seiner Rede sagt, dass das Filmemachen ihm ein außergewöhnliches Leben ermöglicht hat. Das größte Geschenk sei jedoch die Möglichkeit, denjenigen eine Stimme zu geben, die selbst nicht für sich sprechen können.

Er habe über ein paar der "erschreckenden Missstände nachgedacht, denen wir alle gemeinsam gegenüberstehen... Ich denke, manchmal glauben wir oder werden glaubend gemacht, dass wir für sehr unterschiedliche Interessen eintreten. Ich dagegen sehe darin Gemeinsamkeit", so Phoenix. „Egal, ob wir über Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern sprechen, Rassismus oder LGBT-Rechte, die Rechte von Ureinwohnern oder die Rechte von Tieren...", so Phoenix.

"Wir sprechen vom Kampf gegen den Glauben, dass eine Nation, eine Rasse, ein Geschlecht oder eine Spezies das Recht hat, andere zu dominieren, zu kontrollieren oder auszunutzen"

, so Phoenix.

"Wir ziehen hinaus in die Natur und plündern ihre Ressourcen", so der Schauspieler weiter. "Ich denke, wir haben uns von der natürlichen Welt stark isoliert. Viele von uns machen sich einer egozentrischen Weltsicht schuldig, der Vorstellung, wir seien das Zentrum des Universums."

Wir stehlen der Kuh nach Geburt ihr Kalb...

Der "Joker" bringt auch das Thema Milch ins Gespräch. "Wir fühlen uns dazu berechtigt, eine Kuh künstlich zu befruchten und ihr nach der Geburt ihr Kind zu stehlen, obwohl ihre qualvollen Schreie unmissverständlich sind." Und weiter:

"Dann nehmen wir die für ihr Kalb vorgesehene Milch und geben sie in unseren Kaffee und unser Müsli."

, bringt es der "Joker"den Punkt.

Phoenix spricht davon, dass er das Gefühl hat, Menschen fürchten sich davor ihre persönlichen Gewohnheiten zu ändern. Dabei seien menschliche Wesen erfinderisch, kreativ und geistreich.

Emotionales Zitat von verstorbenem Bruder

Der Schauspieler war selbst sein Leben lang ein Schuft, selbstsüchtig und manchmal unkollegial, wie er sagt. Er dankt für die zweite Chance, die er nicht zuletzt von Kollegen bekommt hat. Und ist sich sicher: "Wir sind dann am besten, wenn wir uns gegenseitig unterstützen. Nicht, wenn wir uns gegenseitig für unsere vergangenen Fehler ausbremsen, sondern wenn wir uns helfen, zu wachsen."

"Mit 17 Jahren schrieb mein Bruder diese Zeilen: 'Eile mit Liebe zur Rettung – und Frieden wird folgen'"

, mit diesen Worten beendet Joaquin Phoenix seine Oscar-Rede, die jetzt um die ganze Welt geht und mit Sicherheit in Erinnerung bleiben wird. Zur Feier des Abends genehmigte sich Phoenix übrigens medienträchtig mit Schauspieler-Kollegin Rooney Mara einen veganen Burger. Großes Kino, Herr Phoenix.