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Judenfeindliche Vorfälle haben sich 2015 fast verdop...

Heute Redaktion
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Die Zahl der antisemitischen Vorfälle ist im Jahr 2015 eklatant gestiegen. Das zeigt der am Mittwoch vorgestellte Antisemitismus-Bericht für das vergangene Jahr. Besonders die Vorfälle mit islamistischem Hintergrund seien stark angestiegen, war Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) im Pressegespräch überzeugt.

Die Zahl der ist im Jahr 2015 eklatant gestiegen. Das zeigt der am Mittwoch vorgestellte Antisemitismus-Bericht für das vergangene Jahr. Besonders die Vorfälle mit islamistischem Hintergrund seien stark angestiegen, war Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) im Pressegespräch überzeugt.

Aber auch allgemein hat die Zahl der Drohungen und Beleidigungen gegenüber Juden stark zugenommen. Mit 465 registrierten Fällen sei eine besorgniserregende Steigerung um rund 82 Prozent gegenüber dem Jahr 2014 mit 255 gemeldeten Vorfällen festzustellen. Bereits 2014 habe sich die Zahl gegenüber 2013 fast verdoppelt, "was natürlich ein Wahnsinn ist", so Deutsch.

Erstellt wurde der Bericht vom , welches seit der Einstellung des Rechtsextremismus-Berichts des Innenministeriums im Jahr 2002 Daten und Berichte sammelt.

Zusammenschlagen bis Kinder belästigen

Die Bandbreite der Vorfälle reicht demnach vom Zusammenschlagen eines Mannes mit David-Stern über antisemitische Ausschreitungen bei einem Fußballspiel bis hin zur Belästigung von Kindern in einem Autobus. Vor allem im Internet haben sich Beleidigungen und Beschimpfungen laut Bericht gehäuft. Einen Rückgang gab es glücklicherweise bei tätlichen Angriffen zu verzeichnen.

Hintergrund nicht immer klar zuordenbar

Laut den Autoren des Berichts ist es schwer, eindeutig zuzuordnen, welchen ideologischen Hintergrund die Vorfälle im Einzelnen haben. Der IKG-Präsident meinte allerdings: "Wir sind überzeugt, dass der Antisemitismus von islamischer Seite eher stärker wird."

Die  würde die Stimmung zusätzlich aufschaukeln. "Die Rechten gehen derzeit eher auf Moslems los", meinte Deutsch, das sei aber keine Hilfe. "Zuerst werden es die Moslems, dann die Juden sein."