Seit Freitag hält eine blutige Fehde zwischen zwei rivalisierenden Banden die Wiener Polizei auf Trab. Erst am Samstag waren Syrer und Tschetschenen mit Messern und Waffen aufeinander losgegangen – auch Schüsse fielen. Zwei syrische Staatsangehörige und ein Russe wurden verletzt – "Heute" berichtete.
Nur zwei Tage später spielten sich im 12. Bezirk unfassbare Szenen ab. Im Bereich des Banhnhofs Meidling gingen zwei Gangs gegen 21.20 Uhr aufeinander los. Die Männer waren maskiert und bewaffnet – Anrainer alarmierten sofort die Polizei.
Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, fanden sie vier schwerverletzte Männer vor. Drei von ihnen wiesen Stichwunden auf, einer eine schwere Kopfverletzung, vermutlich durch stumpfe Gewalt.
Wie sich am Montag herausstellte, handelte es sich bei den beiden verfeindeten Gruppen um Tschetschenen und Afghanen. Laut Wiener Polizei handelt es sich bei den Opfern um afghanische Staatsangehörige im Alter von 15, 18 und 22 Jahren. Drei der Opfer wurden bereits von der Kripo befragt: Sie erzählten den Beamten, dass sie, während sie am Vorplatz des Stationsabganges standen, plötzlich von einer Gruppe maskierter Männer mit Hämmern, Glasflaschen, Messern und Schusswaffen attackiert worden sein sollen.
Die Tatverdächtigen flüchteten anschließend in unbekannte Richtungen. Trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen, bei dem auch ein Hubschrauber im Einsatz war, blieben diese erfolglos. Die Hintergründe der blutigen Auseinandersetzung sind derzeit Gegenstand laufender Ermittlungen.
Derzeit steht die Kriminalpolizei noch vor einem Rätsel. Aktuell laufen die Vernehmungen von Zeugen und Opfern, als auch die Sicherung von Videoüberwachungen. Außerdem hat die Wiener Polizei ihre uniformierte und zivile Präsenz verstärkt.
"Neben Streifenbeamten, versehen auch Angehörige der Bereitschaftseinheit, der WEGA und der Polizeidiensthundeeinheit zusätzlichen Streifendienst, um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten", erklärt Polizeisprecher Philipp Haßlinger.