Die Letzte Generation trommelte am Samstag erneut zum Großprotest am Museumsplatz, um sich für den Klimaschutz in der Verfassung stark zu machen. Geht es nach den Aktivisten, so sollen sich "hunderte Bürger" bei sommerlicher Hitze am frühen Nachmittag versammelt haben. "Es ist extrem heiß heute – deswegen sind wir hier", so der Tenor. Bei einer "Testklebestation" konnten Freiwillige sogar ausprobieren, wie es sich anfühlt, an den Asphalt geklebt zu sein.
Nach dem Protest versammelten sich noch zahlreiche junge Menschen am Maria-Theresien-Platz, um den Samstagabend noch ausgiebig zu feiern. Nach der Party sah es allerdings nicht ganz so vorbildhaft mit dem Umweltschutz aus.
Wie "Heute"-Leserreporter berichten, hinterließen einige der Personen ihren Müll einfach auf der Wiese und dem Asphalt: Unzählige Bierdosen, Plastik- und Weinflaschen pflasterten den Platz zwischen den beiden Museen.
Ein Sprecher der Letzten Generation wies auf Anfrage von "Heute" die Anschuldigungen von sich. Man habe nach dem Protest, der bis 15 Uhr dauerte, aufgeräumt und definitiv keinen Mist hinterlassen. Zudem könne er mit "absoluter Sicherheit ausschließen, dass diese Müllansammlungen von Unterstützern der Letzten Generation zurückgelassen wurden".
Man sehe sich hier seitens der Letzten Generation aufgrund der Klimaproteste mit Verunglimpfungen und Zuschreibungen konfrontiert. Wer die Umweltverschmutzer waren und warum diese gerade am Maria-Theresien-Platz, direkt neben den Klima-Protestplakaten ihren Müll hinterlassen haben? Diese Fragen blieb vorerst offen.
Die Wiener Polizei bestätigte auf Anfrage gegenüber "Heute", dass es zwischen 14 und 22 Uhr eine angemeldete Kundgebung am besagten Platz gegeben hat. Der Veranstalter war niemand geringeres als die "Grünen - Grüne Alternative Wien" mit dem Thema "Jugend und Kulturpolitik im öffentlichen Raum". Insgesamt waren für die Kundgebung 300 bis 500 Personen bei der Behörde angemeldet. Das Event verlief laut Polizeisprecherin Julia Schick ohne nennenswerte Vorfälle.
Wie ein Sprecher der Wiener Grünen gegenüber "Heute" erklärte, handelte es sich bei dem Event um eine "Zwidemu"-Veranstaltung. Diese fordern eigentlich die Öffnung des öffentlichen Raums für Jugendliche, was die Grünen Wien ebenfalls unterstützen. Aus diesem Grund melden diese auch die Kundegebungen bei der Polizei an. "Grüne unterstützen grundsätzlich eine lebendige Jugendkultur – auch und gerade im öffentlichen Raum", heißt es von den Wiener Grünen zu "Heute". Es handelte sich bei dem Rave allerdings nicht um eine Parteiveranstaltung, betont man weiter.
Übrigens haben die "Zwidemu"-Verantwortlichen zwischen 5 und 6.30 Uhr Morgens den Maria-Theresien-Platz wieder sauber gemacht und den Mist selbst weggeräumt, heißt es abschließend.